Wie ein gesunkenes Schiff ragt das Gebäude am südlichsten Punkt der Küste Norwegens zur Hälfte aus dem Wasser.
Umgeben von einer Weltuntergangsstimmung liegt das Restaurant wie der Teil eines Schiffes oder ein umgefallener Wolkenkratzer in Lindesnes an der Südspitze Norwegens, halb im Meer versunken. Das aus rohem Beton und Glas gefertigte Kunstwerk des mehrfach ausgezeichneten Architekturbüros Snøhetta passt genau in die raue Umgebung der Schärenküste. „Under“ bedeutet in der Landessprache sowohl „unter“ als auch „Wunder“, ein durchaus treffender Name für dieses Bauwerk. Dicke Betonwände, die an der schroffen Küstenlinie anliegen, halten dem Druck und den Stößen der rauen Meeresbedingungen wie in künstliches Riff stand. Im Laufe der Zeit, wenn sich Muscheln und andere Lebewesen auf der Fassade festsetzen, soll das Restaurant Teil der faszinierenden Unterwasserwelt werden.
In den Bau des ersten Unterwasserrestaurants Europas investierten die Brüder Gaute und Stig Ubostad 70 Millionen norwegische Kronen, umgerechnet zirka 7,2 Millionen Euro. Die Gäste speisen zirka fünf Meter unter dem Meeresspiegel, durch ein elf Meter breites und vier Meter hohes Acrylfenster lassen sich die wechselnden Wetterbedingungen und der Lauf der Jahreszeiten im Siedlungsgebiet von Fischen, Muscheln, Krebsen und anderer Meerestiere fantastisch beobachten. Das ist auch der Grund, warum nationale und internationale Meeresbiologen das „Under“ als Forschungsstation nutzen dürfen.
Im Inneren des Restaurants sorgen warme Holztöne für einen Kontrast zu der schummrig wirkenden Unterwasserwelt. Am Herd steht Chefkoch Nicolai Ellitsgaard vom renommierten Restaurant Måltid in Kristiansand. Mit einem internationalen 16-köpfigen Küchenteam, allesamt mit Michelin-Erfahrung, zaubert er kulinarische Köstlichkeiten, selbstverständlich mit Schwerpunkt Fisch, der hauptsächlich aus den Gründen der südnorwegischen Küste kommt, aber auch authentische Spezialitäten, mit Zutaten aus heimischen Wäldern und Gärten. Angeboten werden Menüs von 230 Euro aufwärts, dennoch ist das Restaurant „Under“ laut Inhaber bereits bis September ausgebucht.
