Chapeau Herr Fellner – ich habe mich köstlich amüsiert!

Letzte Woche machte ein Lachanfall-Video rund um die Vergabe der Jörg Haider-Medaille die Runde. Die "Polit-Diskussion“ von Österreich-Herausgeber Wolfgang Fellner mit PR-Berater Rudolf Fußi und dem ehemaligen BZÖ-Politiker Gerald Grosz wurde zum viralen Hit. Sie bekam mehr als 100.000 Klicks auf YouTube und war auch bei uns die meistgelesene Geschichte der Woche.

Eines haben Medien und Politik in der heutigen Zeit gemeinsam – sie waren selten so unterhaltsam und selten konnte man sie weniger ernst nehmen als heute. Die Grenzen zwischen ernstzunehmender Berichterstattung und Satire verschwimmen zunehmend. Als dieses Jahr die Ex-Grünen Chefin Eva Glawischnig zu Novomatic ging, hat die Tagespresse einfach die originale APA-Meldung gebracht – mehr war gar nicht nötig.

Wenn ein ehemals erfolgreicher Bahnmanager und Kanzler wieder in die Wirtschaft geht wird's vermutlich ähnlich sein. Und nicht erst seit Donald Trump und unserer jetzigen Regierung unterhalten uns Politiker mit teilweise bedenklichen Aussagen jeden Tag aufs Neue. Die wenig verbliebenen Qualitätszeitungen bringen diesen Schwachsinn ebenso wie die Trash-Medien. Sie würden ja Leser verlieren, wenn sie es nicht täten.

Wobei, was Reichweiten betrifft, gibt's ja ohnehin keine Probleme: Wie uns die Branche unlängst wissen ließ, haben alle Medien in Österreich Reichweiten-Zuwächse und sind in irgendeiner Zielgruppe die Besten. Gratulation!

Expressis verbis von Rafael Budka