Radiotest: Reichweiten-Verluste für Ö3 und Kronehit

| 23.07.2015

Radio im 1. Halbjahr mit knapp 80 Prozent Tagesreichweite weiterhin stärkstes Medium.

Radio bleibt auch im ersten Halbjahr 2015 Österreichs stärkstes Medium mit einer Tagesreichweite von 79,8 Prozent (80,7 Prozent im 1. HJ 2014). Auch im Hinblick auf die Nutzungsdauer weist der Radiotest Höchstwerte für das Radio auf, wird es doch jeden Tag durchschnittlich weit über drei Stunden (193 Minuten) gehört. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist dieser Wert sogar um zwei Minuten angestiegen. Zwei Drittel der Hörer vertrauen dabei auf die ORF-Radios, die ihre Vormachtstellung mit einer Reichweite von 65,6 Prozent (67 Prozent im 1. HJ 2014) weiter unangefochten behaupten können. Ö3 bleibt mit einer Reichweite von 35,7 Prozent weiterhin der meistgehörte Sender, muss aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Verlust von 0,8 Prozent hinnehmen.

Die Privatsender kommen auf eine Tagesreichweite von 29 Prozent (29,4 Prozent im 1. HJ 2014). Obwohl Kronehit weiter „die klare Nummer 1“ unter Österreichs Privatsendern bleibt, musste der Sender einen signifikante Reichweitenverlust von einem Prozent hinnehmen und hält jetzt bei 11,6 Prozent (12,6 Prozent im 1. HJ 2014).  Bei den Privatsendern konnten Radio Ö24 (von 0,5 auf 0,6 Prozent), Radio Energy (von 1,8 auf 1,9 Prozent), Superfly (von 0,6 auf 0,7 Prozent), Antenne Steiermark (von 3,1 auf 3,2 Prozent), Lounge FM (von 0,2 auf 0,4 Prozent), Antenne Salzburg (von 0,9 auf ein Prozent), Life Radio Tirol (von 0,5 auf 0,6 Prozent) und Antenne Vorarlberg (von 0,8 auf ein Prozent) ihre Reichweite leicht ausbauen. 88,6 blieb stabil auf 2,1 Prozent, während es für Radio Arabelle (2,7 auf 2,4 Prozent), Antenne Kärnten (1,3 auf 1,2 Prozent) und Life Radio (2,4 auf 2,3 Prozent) leichte Verluste gab.

Privatradios punkten bei werberelevanter Zielgruppe

In der für die Werbewirtschaft wichtigen Gruppe der 14 bis 49-jährigen sind die Kräfteverhältnisse etwas anders verteilt. Dort hören 78,8 Prozent der Österreicher täglich Radio, wovon 60,8 Prozent (62 Prozent im 1. HJ 2014) auf die ORF-Radios und 37,3 Prozent (37 Prozent im 1. HJ 2014) auf die Privatradios fallen. Auch hier verzeichnen Ö3 (von 45,3 auf 44,5 Prozent) und Kronehit (von 18,2 auf 17,2 Prozent) ein Minus. Über die größten Zuwächse dürfen sich FM4 (plus 0,7 Prozent), Antenne Steiermark (plus 0,5 Prozent), 88,6 (plus 0,4 Prozent) und Radio Energy (plus 0,3 Prozent) freuen.

Bei den Marktanteilen entfallen 73 Prozent (1. HJ 2014 74 Prozent) auf die ORF Radios. Ö3 konnte seinen Marktanteil sogar um einen Prozent auf 32 Prozent erhöhen. Die Privatradios blieben insgesamt stabil bei 24 Prozent, Kronehit musste jedoch auch hier einen Verlust von einem Prozent auf sieben Prozent Marktanteil hinnehmen.

„Laufend schwieriger werdende Rahmenbedingungen“

„Wir freuen uns sehr über diese deutliche Bestätigung unseres Weges trotz laufend schwieriger werdenden Rahmenbedingungen“, merkt Kronehit-Geschäftsführer Ernst Swoboda dazu an. „Dass Kronehit trotz intensivster Gegenprogrammierungen eines ORF, der offenbar seinen Programmauftrag 'vergessen' hat und trotz immer stärkerer Konkurrenz durch Online-Angebote seine Flughöhe bei den Reichweiten halten kann, ist vor allem für den gesamten privaten Rundfunk eine sehr gute Botschaft. Damit die Entwicklung zum echten dualen Rundfunkmarkt auch in Zukunft weitergehen kann, ist es daher sehr wichtig, den Wünschen des ORF nach zusätzlichen digitalen Möglichkeiten eine klare Absage zu erteilen.“

Zufrieden zeigt man sich beim ORF. „Der soeben erschienene Radiotest für das erste Halbjahr 2015 bestätigt die Führungsrolle für die ORF-Radioflotte, die von täglich rund fünf Millionen Hörerinnen und Hörern gehört werden“, bestätigt Richard Grasl, Kaufmännischer Direktor des ORF. „Die ORF-Radios sind starke Marken, die weiter wachsen: Sowohl auf nationaler als auch auf regionaler Ebene.“ (as)

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