Fotos Lok-Übergabe ELL & Siemens Mobility
So funktioniert das Geschäftsmodell der Firma von Christian Kern

| Tobias Seifried 
| 25.04.2024

Der Ex-Kanzler ist CEO der in Wien und München ansässigen ELL, die das komplexe Bahn-Geschäft für Kunden einfacher machen möchte. Von den eingesetzten Siemens-Loks profitiert auch der Wirtschaftsstandort Österreich.

Ende 2023 hat die European Locomotive Leasing Group (ELL), bei der Christian Kern CEO ist, einen großen Deal verkündet. Konkret wurde mit Siemens Mobility ein Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 200 weiteren "Vectron"-Lokomotiven unterzeichnet (LEADERSNET berichtete). Die beiden Unternehmen sind bereits mehrjährige Partner. Am Mittwoch wurde anlässlich des weiteren Expansionspfades der 222. Vectron symbolisch an ELL übergeben.

Siemens Mobility entwickelt und fertigt an zwei großen Standorten in Wien sowie auch in Graz Schienenfahrzeuge, Komponenten sowie Infrastrukturlösungen für den Bahnverkehr, wobei der Exportanteil dem Unternehmen zufolge mehr als 60 Prozent beträgt. Die ELL-Gruppe ist schon länger größter Betreiber der Vectron-Loks und zählt mehr als 40 internationale Bahnen in 18 Ländern, die im europäischen Personen- und Güterverkehr tätig sind, zu ihren Kunden.

ELL stellt Bahnunternehmen Loks zur Verfügung

Und da sind wir auch schon beim Geschäftsmodell. Bahnen, die in Europa tätig sind, können auf ELL-Leasingfahrzeuge zurückgreifen und so mit zusätzlichen Loks fahren. Die Nutzung erfolgt dabei losgelöst von eigenen Fahrzeugbeschaffungsprogrammen. So würden insbesondere im grenzüberschreitenden Verkehr neue Angebote erstellt, wodurch das verfügbare Angebot leistungsfähiger Transportlösungen auf der Schiene steige. Das soll auch dem Klimaschutz zugutekommen, weil dadurch (Schwer-)Verkehr von der Straße gebracht wird.

Christian Kern sagte im Rahmen der symbolischen Vectron-Übergabe: "Bahn ist ein technisch und kommerziell komplexes Geschäftsmodell. Wir machen es für unsere Kunden einfach. Die konsequente Ausrichtung auf eine Lok-Plattform erlaubt maximale Effizienz und Zuverlässigkeit."

"Die Erfolge, die ELL mit der Vectron Flotte erzielt, werden auch von österreichischen Ingenieur:innen getragen. Mit unseren Technologien treiben wir die internationale Mobilitätswende an", so Tanja Kienegger, CEO Siemens Mobility Austria.

Gemeinsame Weiterentwicklung

Laut eigenen Angaben arbeiten die European Locomotive Leasing Group und Siemens Mobility auch im Bereich zur Weiterentwicklung der Fahrzeuge zusammen: So hätten etwa die Ergebnisse eines auf drei Jahre angesetzten Analyseprojekts dazu geführt, dass die Zahl der ursprünglich notwendigen Nachschau-Inspektionen der Loks über den gesamten Lebenszyklus um 25 Prozent gesenkt werden konnte. Das bedeute niedrigere Wartungskosten und höhere Fahrzeugverfügbarkeiten, weil Aufenthalte in den Depots und Überstellungszeiträume entfallen, so die Partnerunternehmen.

LEADERSNET war bei der symbolischen Vectron-Übergabe. Fotos sehen Sie hier.

www.ell.co.at

www.mobility.siemens.com

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