Interview mit Gerhard Pichler
"Digital Signage ermöglicht die richtige Message, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort"

Im LEADERSNET-Interview spricht Gerhard Pichler, CEO von easescreen, u.a. darüber, wie Digitalanzeigen funktionieren, welche Rolle sie in der Unternehmenskommunikation einnehmen und wie diese am besten in Omnichannel-Kommunikationsstrategien integriert werden können. Außerdem gewährt er Einblicke in Trends und Entwicklungen, die sich für "digitale Beschilderungen" in der Kommunikation abzeichnen.

LEADERSNET: Zu Beginn: Was kann man sich unter Digital Signage vorstellen?

Gerhard Pichler: Digital Signage bezieht sich auf die Verwendung von digitalen Bildschirmen, um Informationen, Werbung oder unterhaltende Inhalte anzuzeigen. Man kann es sich als elektronisches Plakat vorstellen, das dynamische Inhalte wie Bilder, Videos, Texte oder interaktive Elemente anzeigen kann. Im Gegensatz zu traditionellen statischen Plakaten können digitale Plakate flexibel aktualisiert, zeitlich gesteuert und remote verwaltet werden. Dadurch ermöglicht Digital Signage eine effektivere und zielgerichtete Kommunikation mit dem Publikum in verschiedenen Umgebungen wie Einzelhandelsgeschäften, Büros, Hotels, Flughäfen, Schulen und Behörden.

LEADERSNET: Wie funktioniert Digital Signage?

Pichler: Digital Signage ermöglicht es, Inhalte von einem oder mehreren Redaktionsplätzen aus zu erstellen und dann über ein Netzwerk auf digitalen Bildschirmen zu verteilen – die richtige Message, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort. Dieser Prozess ermöglicht es Unternehmen, ihre Botschaften gezielt und effektiv an ihr Publikum zu kommunizieren. Die zentralisierte Verwaltung der Inhalte bietet Flexibilität und ermöglicht Echtzeitaktualisierungen sowie die Anpassung von Inhalten je nach Standort oder Zielgruppe.

LEADERSNET: Wie hat sich Digital Signage in den letzten Jahren entwickelt?

Pichler: In den letzten Jahren hat sich Digital Signage stark weiterentwickelt, insbesondere durch Automatisierung bei der Erstellung, Verteilung und Anzeige von Inhalten. Von einem oder mehreren zentralen Arbeitsplätzen aus können Informationen nahtlos an eine Vielzahl von Anzeigen gleichzeitig übertragen werden, unabhängig davon, ob es sich um 5 oder 5000 Anzeigen handelt. Diese Automatisierung ermöglicht es Unternehmen, effizienter zu arbeiten, Zeit zu sparen und eine konsistente Kommunikation über verschiedene Standorte hinweg sicherzustellen. Darüber hinaus hat sich die Technologie verbessert, um interaktive Inhalte, Echtzeitaktualisierungen und sogar personalisierte Werbung zu unterstützen, was die Effektivität und Relevanz von Digital Signage weiter steigert.

LEADERSNET: Welche Rolle nimmt Digital Signage gegenwärtig in der Unternehmenskommunikation ein?

Pichler: Digital Signage spielt gegenwärtig eine entscheidende Rolle in der Unternehmenskommunikation, obwohl noch nicht alle das volle Potenzial erkannt haben. Durch die Platzierung von Bildschirmen an strategisch günstigen Orten wie Sozialzonen, Aufzügen, Eingangsbereichen und Kantinen können Unternehmen Mitarbeiter:innen mit ansprechend aufbereiteten Informationen erreichen, die sie sonst möglicherweise nicht erhalten würden. Dies trägt dazu bei, die Identifikation mit dem Unternehmen zu steigern und die Motivation der Mitarbeiter:innen zu fördern, da sie sich besser informiert und eingebunden fühlen. Zudem gibt es viele weitere Anwendungsbereiche für Digital Signage in Unternehmen: von Produktionsanzeigen über Wegeleitung bis zu Ressourcenmanagement und Raumbuchung.

LEADERSNET: Denken Sie, dass sich die Bedeutung noch steigern wird?

Pichler: Ja, definitiv. Die Bedeutung von Digital Signage wird voraussichtlich weiter steigen, da sich die Technologie weiter verbreitet und es möglich wird, Inhalte auch an mobile Geräte zu senden. Dadurch können Unternehmen nicht nur ihre vor Ort arbeitenden Mitarbeiter:innen erreichen, sondern auch remote und hybride Mitarbeiter:innen effektiv einbinden und informieren. Dies wird dazu beitragen, die interne Kommunikation weiter zu verbessern und die Mitarbeiterbindung zu stärken.

LEADERSNET: Wie integriert man Digital Signage am besten in Omnichannel-Kommunikationsstrategien?

Pichler: Um Digital Signage effektiv in Omnichannel-Kommunikationsstrategien zu integrieren, ist es wichtig, Schnittstellen in beide Richtungen zu schaffen. Zum einen können Inhalte von Social-Media-Plattformen wie Twitter, Instagram oder LinkedIn in Echtzeit auf den Bildschirmen angezeigt werden, um aktuelle Ereignisse oder Interaktionen mit Kund:innen zu präsentieren. Zum anderen können die Inhalte des Digital Signage-Netzwerks auch auf anderen Kanälen wie der Unternehmenswebsite dargestellt werden, um eine konsistente Markenbotschaft über alle Berührungspunkte hinweg zu gewährleisten. Durch diese bidirektionale Integration wird eine nahtlose Erfahrung für die Zielgruppe geschaffen, unabhängig davon, über welchen Kanal sie mit der Marke interagiert.

LEADERSNET: Wie misst man den Erfolg?

Pichler: Der Erfolg von Digital Signage kann durch verschiedene Metriken gemessen werden. Zunächst müssen klare Ziele definiert werden, wie zum Beispiel die Steigerung der Mitarbeitermotivation oder des Umsatzes. Dann können Marketing-KPIs wie Klickraten sowie Umsatzsteigerungen und Kundenumfragen verwendet werden, um den Einfluss der Digital-Signage-Inhalte zu bewerten. Sensorik kann auch eingesetzt werden, um das Nutzerverhalten zu analysieren und Einblicke in die Wirksamkeit der Inhalte zu gewinnen. Letztendlich ermöglichen diese Maßnahmen eine detaillierte Bewertung des Erfolgs und eine kontinuierliche Optimierung der Digital-Signage-Strategie.

LEADERSNET: Welche Trends und Entwicklungen zeichnen sich für Digital Signage in der Kommunikation ab?

Pichler: Ein wichtiger Trend für Digital Signage in der Unternehmenskommunikation ist die verstärkte Nutzung von Automatisierung und Künstlicher Intelligenz (KI). Diese Technologien ermöglichen eine personalisierte Inhaltsbereitstellung und eine dynamische Anpassung der Inhalte basierend auf Benutzerdaten und Umweltfaktoren. Darüber hinaus zeichnet sich eine zunehmende Kompatibilität mit anderen Technologien ab, wie beispielsweise System-on-Chip (SoC) Bildschirme ohne separate Player. Diese Integration erleichtert die Implementierung und reduziert die Komplexität von Digital-Signage-Lösungen, was zu einer breiteren Anwendung in verschiedenen Branchen führen könnte.

www.easescreen.com

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