WSF Bicycle Technology ist insolvent

Fahrradhersteller schlittert in Millionenpleite

Wie ein aktuelles Beispiel zeigt, profitieren nicht alle Fahrradhersteller vom aktuellen E-Bike-Boom. Denn über das Vermögen der WSF Bicycle Technology GmbH wurde am Landesgericht Wels ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Wie der KSV1870 und der AKV mitteilten, wurde das Verfahren auf Eigenantrag des Fahrradherstellers mit Sitz in Regau (OÖ) eingeleitet.

Stückzahlen regelrecht eingebrochen

WSF wurde 2020 gegründet und fertigt herkömmliche Fahrräder, E-Bikes und E-Scooter. Passiva in Höhe von rund 2,373 Millionen Euro stehen Aktiva in Höhe von rund 173.150 Euro gegenüber. Von der Insolvenz sind 54 Gläubiger:innen betroffen. Das Unternehmen hatte noch versucht, die Pleite durch Kündigungen abzuwenden, was jedoch nicht gelungen ist. Der Personalstand wurde von 49 Mitarbeiter:innen auf aktuell 15 Dienstnehmer:innen verringert.

Als Ursachen für die Zahlungsunfähigkeit werden vor allem Einbrüche der Kundenaufträge und Lieferverzögerungen angeführt. 2023 betrug der Output etwa 25.000 Stück, potenziell könnten am Unternehmensstandort jedoch bis zu 140.000 Stück produziert werden. Zum großen Einbruch kam es Ende 2023, mittlerweile steige die Nachfrage jedoch wieder. Deshalb strebt WSF eine Fortführung an. 

Sanierungsplan

Den Gläubiger:innen wird ein Sanierungsplan von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme, angeboten. Die Angaben der WSF Bicycle Technology GmbH konnten in der kurzen Zeit noch nicht ausreichend überprüft werden, so der KSV1870. Der AKV teilte mit, dass die Angemessenheit und Erfüllbarkeit des angebotenen Sanierungsplans vom Insolvenzverwalter im Laufe des Verfahrens genauestens überprüft werden müsse. Die erste Gläubigerversammlung und Prüfungstagsatzung findet am 1. August 2024 am Landesgericht Wels statt.

www.ksv.at

www.akv.at