„Wir rütteln die Gewohnheiten in unserer Branche auf"

T-Mobile CCO Thomas Kicker im Interview über die Veränderungen bei T-Mobile, die Möglichkeiten von M2M sowie die virtuellen Mobilfunkanbieter.

Bei T-Mobile hat es in den vergangenen zwölf Monaten große Veränderungen gegeben: ein neuer Markenauftritt, eine komplett neue Werbelinie und zahlreiche Produktneuheiten. leadersnet.at hat CCO Thomas Kicker getroffen und sich mit ihm über diese Umwälzungen, die teilweise verkrustete Mobilfunkbranche, Innovationen und den Life Ball unterhalten.

leadersnet.at: T-Mobile hat sich in den vergangenen 12 Monaten komplett neu aufgestellt und den heimischen Mobilfunkmarkt ordentlich aufgemischt. Wie ist ihr bisheriges Resümee darüber?

Kicker: Danke, es geht es uns sehr gut. Da wir im letzten Jahr sehr viel eingeleitet und verändert haben – wie etwa den neuen Markenauftritt, die komplett neue Werbelinie und auch ein paar Produktneuheiten, die die Gewohnheiten in unserer Branche aufrütteln –haben wir auf Consumerseite viel Erfolg. Auf der Businessseite zeigt sich, dass der eingeschlagene Weg, unter anderem mit dem Thema M2M, Machine to Machine, und dem Internet der Dinge, vielversprechend ist. Es ist nicht das klassische Kannibalisierungsumfeld sondern öffnet neue Türen. Es ist gerade im Businesssegment wichtig, dass wir mit unseren Kunden über neue Themen reden können.

leadersnet.at: Apropos M2M – Hier scheint der Spielraum für Innovationen groß. Ist grundsätzlich das größere Potential bei den Businesskunden vorhanden?

Kicker: Es gibt auch auf der Consumerseite Spielfelder, wie Internet- und Kinderschutz, Musik und Videostreaming oder Handyversicherung, die noch viel Potential bieten. Aber es ist schon richtig, der Spielraum im Businessumfeld ist sehr groß. M2M im Zusammenhang mit Big Data ist ein nahezu unendliches Feld. Hier geht es darum, richtig zu priorisieren und die richtigen Schritte in dieser neuen Landschaft zu setzen. Ich denke, dass wir hier gut aufgestellt sind.

leadersnet.at: Werden in diesem Zusammenhang aktiv Softwarelösungen im Haus entwickelt?

Kicker: Wir fokussieren hier stärker auf das Thema Partnering. Wir haben Connectivity, Security sowie darauf aufbauend das Thema Service Level Agreement im Haus. Die Solution-Komponenten werden hingegen meist mit Partnern entwickelt, die sich auf die jeweilige Lösung spezialisiert haben. Ein gutes Beispiel dafür sind die Themen Flottenmanagement oder Usage-based Insurance, bei denen wir mit erfahrenen Partnern zusammenarbeiten und den Kunden die entsprechenden Lösungen liefern.

leadersnet.at: Sie haben im Herbst das Wie-Ich-Will-Prinzip eingeführt, das mit einigen Innovationen überrascht hat. Was dürfen wir uns da für die Zukunft noch erwarten?

Kicker: Das Wie-Ich-Will-Prinzip ist eine Positionierung, die wirklich versucht, den Kunden in seiner Einzigartigkeit wahrzunehmen. Damit haben wir auch gewisse verkrustete Gesetze in der Industrie aufgebrochen. Das muss jetzt, glaube ich, erstmal ein wenig verdaut werden. Wir werden einige der Themen auch noch einmal aufgreifen, insbesondere JUHU!, „jährlich unkompliziert Handy-Upgraden", dem Gerätetausch nach dem zwölften Monat, werden wir weiter stark kommunizieren. Weitere Themen sind entsperrte Geräte in allen Tarifen, die Trennung der Tarif- von der Smartphone-Rechnung, eine flexible Teilzahlung für das Endgerät und gleiche Preise für Bestandskunden wie für Neukunden. Vieles kommt erst langsam in den Köpfen der Konsumenten an. Deswegen ist es auch wichtig, dass wir die Kunden nicht überladen und überfordern. Nichtsdestotrotz wird es heuer noch zwei sehr spannende Neuigkeiten geben. Die aktuelle Kampagne mit TEST!, „T-Mobile einfach selber testen", ist für uns eine ganz wichtige Maßnahme. Es gibt eine totale Überfrachtung von Testsiegeln. Aus diesem Grund haben wir uns gedacht, wir lassen unsere Kunden unser Netz eben selbst testen. So etwas birgt natürlich auch gewisse Risiken, aber wir sind selbst überrascht, wie konstruktiv die Rückmeldungen waren. Dadurch haben wir viele wertvolle Informationen erhalten, die wir für unseren Netzausbau nutzen können. Wir haben heuer das größte Netzausbauprogramm unserer Geschichte: 2.000 Standorte, das sind rund 40 Standorte pro Woche, kommen neu dazu.

leadersnet.at: Was ist im Bereich Business für heuer noch geplant?

Kicker: Wir machen auf jeden Fall mit unserer All In Communication-Lösung weiter und bieten mit All In Communication Mobile eine festnetzlose Alternative im Bereich der Telefonanlagen. Das funktioniert sehr gut und wir haben dort eine wirklich stark gefüllte Pipeline und arbeiten das jetzt ab.

leadersnet.at: Worum handelt es sich da genau?

Kicker: Ganz einfach ausgedrückt, handelt es sich um eine moderne Ablösung von ISDN-Telefonanlagen. All In Communication integriert die klassische Festnetz-Telefonanlage in die Welt der Mobiltelefonie und führt diese auf einer Web-basierenden und zentral verwalteten Kommunikationsplattform zusammen. Ich kann alles über ein benutzerfreundliches Interface managen und beispielsweise problemlos einen Teilnehmer hinzufügen, wenn etwa ein neuer Mitarbeiter dazu kommt. Ansonsten setzen wir im Business-Bereich natürlich weiter stark auf KMUs. Aber auch die Zusammenarbeit mit den Großkunden funktioniert hervorragend. Mittlerweile dürfen wir 36 der 100 österreichischen Topunternehmen zu unseren Kunden zählen.

leadersnet.at: Die virtuellen Mobilfunkanbieter, wie eety oder HoT, sind derzeit ein großes Thema. Welche Auswirkungen hat dies für T-Mobile?

Kicker: Diese virtuellen Anbieter bedienen ein gewisses Segment. Man bekommt dort puren Mobilfunk ohne viel Service und Zusatzleistungen. Wir fahren mit T-Mobile, und in abgespeckter Form mit tele.ring, aber weiterhin unsere Qualitätsschiene.

leadersnet.at: Im Sponsoringbereich legen Sie einen starken Fokus auf den Life Ball und haben dafür die kostenlose App Life-Moticons gelauncht. Was ist die Motiviation dahinter?

Kicker: Diese App ist unser Versuch die Emotion rund um die Thematik HIV und AIDS zu transportieren. Leider ist es ein wenig in Vergessenheit geraten, wie gefährlich diese Krankheit ist. Deswegen ist es nach wie vor wichtig, weiterhin auf diese Gefahren aufmerksam zu machen.

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