„Österreich minimiert seine Standortqualität“

Finanzminister lud zu „Finanz im Dialog“ mit Mayrhuber, Sporn und Kern.

„Österreich im internationalen Wettbewerb - wie attraktiv sind wir?“ lautete das Thema der zweiten Ausgabe der Veranstaltungsreihe „Finanz im Dialog“, die von Finanzminister Hans Jörg Schelling ins Leben gerufen wurde. Gemeinsam mit dem Politiker diskutierten Lufthansa Ausichtsratschef Wolfgang Mayrhuber, WU Wien-Vizerektorin Barbara Sporn und ÖBB-Chef Christian Kern unter der Moderation von Die Presse-Redakteurin Hanna Kordik. Mayrhuber legte in seiner Keynote gleich den Finger in die Wunde: „Österreich hat seit einigen Jahren seine Standortqualität minimiert, trotz Marktöffnung Richtung Osten.“

Andere Länder wie Deutschland, Schweiz oder Schweden würden sich hingegen verbessern. „Wenn das beim Skifahren passiert wäre, würde die Toleranz der Bürger wohl rascher enden“, so Mayrhuber. „Andere agieren und investieren, wir stagnieren.“ Die Ursachen dafür liegen nicht bei EU, Euro, Finanzkrise, sondern in Österreich selbst. Schelling merkte an, dass für eine Verbesserung der Standortqualität vor allem die Bildungsqualität angehoben werden müsse.

WU-Vizedirektorin Sporn pflichtete bei und ergänzte: „Die Hochschulpolitik ist 2004 stehen geblieben. Seit zehn Jahren kümmert sich die Politik nicht mehr um globale Wettbewerbsbedingungen bei Unis.“ ÖBB-Chef Kern verwies auf die Wachstums- und Investitionskrise in Europa. „Darüber hinaus gibt es eine fast verzweifelte Grundstimmung unter den Eliten in Österreich. Das große Problem daran ist, dass die Realität sich der Stimmungslage immer mehr nähert.“ (as)

www.bmf.gv.at

Finanz im Dialog - Fotos H.Auer

Finanz im Dialog - Fotos H.Auer
2014-11-20
(47 Fotos)

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