Nächste Runde in der Debatte um die Sonntagsöffnung

| 01.09.2014

Kleinunternehmer laut SWV-Umfrage dagegen, Wirtschaftsbund und Touristiker dafür.

Der Schlagabtausch um die Sonntagsöffnung geht weiter. "Die Betriebsbesuche haben gezeigt, dass der Großteil der befragten Händler klar gegen die Sonntagsöffnung ist", sagt Akan Keskin, Vorsitzender der Sparte Handel im SWV Wien und Obmann der Wiener Märkte. Bei einer Blitzumfrage unter 639 selbstständigen Händlern sprachen sich 65,1 Prozent  gegen eine Ladenöffnung am Sonntag aus.

Tourismusdirektor Norbert Kettner spricht sich für eine Sonntagsöffnung der Geschäfte in der Innenstadt aus und betont dabei, diese solle nicht nur während des Song Contests stattfinden. "Wir glauben, eine Sonntagsöffnung würde auch mehr Umsätze bringen", sagt Kettner. Vor allem die Wiener Innenstadt würde am Sonntag oft von Touristen besucht. Nach Angaben des VP-Wirtschaftsbundes gibt es bei den Hauptstadt-Betrieben Interesse an einer touristischen Zone mit genereller Sonntagsöffnung, was eine Unternehmerbefragung des Meinungsforschungsinstituts Imas belege. 64 Prozent der Wiener Handelsunternehmen würden einer Sonntagsöffnung in Tourismuszonen positiv gegenüberstehen. Umgelegt auf die gesamte Unternehmerschaft seien es 71 Prozent.

Auch Wirtschaftskammerpräsident Walter Ruck diagnostiziert bei  Hauptstadt-Betrieben sehr wohl Interesse an einer touristischen Zone mit genereller Sonntagsöffnung, ein Konzept dazu solle noch im September ausgearbeitet werden.

Brauner legt sich quer

"Tourismuszonen funktionieren vielleicht in kleinen Tourismusgemeinden, in einer Stadt wie Wien aber eher nicht." Denn touristisch sei ganz Wien interessant, ist Vizebürgermeisterin und Wirtschaftsstadträtin Brauner überzeugt: "Da hätten wir einige Definitionsschwierigkeiten." (jw)

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