Eric Frey mit „Prof. Horst Knapp Preis“ geehrt

„Der Standard“-Journalist ist Preisträger im Jubiläumsjahr.

„In einer immer komplexer und komplizierter werdenden Welt ist die Vermittlung von Zusammenhängen ein großes Talent, das heute vielleicht noch wichtiger als vor 20 Jahren bei der Gründung des Preises ist. Die Menschen suchen Orientierung und sind auf die Analyse schwer durchschaubarer Entscheidungsprozesse in Politik und Wirtschaft durch Experten angewiesen. Tiefer gehende Einblicke in die Interessenslagen und Entscheidungswege sind für interessierte Leser das Salz in der Suppe“, begrüßte Bank Austria-Vorstandsvorsitzender Robert Zadrazil zur Verleihung des „Prof. Horst Knapp-Preises“ im Bank Austria Kunstforum Wien.

Dieser wurde dem langjährigen Doyen des österreichischen Wirtschaftsjournalismus gewidmet und heuer bereits zum 20. Mal verliehen. Die Preisträger werden von einer unabhängigen Expertenjury unter dem Vorsitz von Nationalbank Gouverneur Ewald Nowotny ermittelt. Der begehrte Preis für Wirtschaftsjournalismus ist mit 6.000 Euro dotiert und geht heuer an den Journalisten Eric Frey von der Tageszeitung Der Standard.

„Mit Rationalität bekämpft Eric Frey Ängste und Verschwörungstheorien“

„Die gesamte Jury war überrascht, dass Frey den Preis als kompetenter und seriöser Journalist noch nicht hat: Er spielt im österreichischen Wirtschaftsjournalismus eine große und wesentliche Rolle“, so Nowotny zur Begründung der Jury. „Er geht über den Tagesjournalismus hinaus und schildert die großen Zusammenhänge und hat bereits sechs Bücher veröffentlicht. Er vermittelt Rationalität, bekämpft damit Ängste und Verschwörungstheorien und leistet einen wichtigen Beitrag für künftige Generationen.“

Preisträger Eric Frey zollte dem Namensgeber des Preises in seiner Rede Tribut: „Horst Knapp hat packende Geschichten erzählt und gegen den Mainstream geschrieben, womit er die Menschen zum Nachdenken angeregt hat. Wirtschaftskommentare zu schreiben ist eine besondere Herausforderung, weil das Grundverständnis über Wirtschaft in unserer Gesellschaft niedrig ist, aber trotzdem alle Menschen eine Meinung und finanzielle Eigeninteressen haben: Die Grundlagen der Ökonomie werden im Schulsystem nicht vermittelt." Als seine journalistische Maxime nannte der Preisträger Genauigkeit und Präzision.

Die irrationale Angst vor Veränderungen

Verhaltensökonom und Unternehmensberater Gerhard Fehr widmete sich in seiner Festrede der Frage, was gutes Management, gute Politik und guter Wirtschaftsjournalismus gemein haben. Anhand simpler Rechenaufgaben zeigte er, wie leicht Menschen einfachere Dinge häufig intuitiv, schnell und impulsiv („System 1“) entscheiden, während deutlich weniger Entscheidungen rational und langsam („System 2“) getroffen werden. Trotz hoher kognitiver Anforderungen machen auch Journalisten, Wirtschaftsbosse und Politiker regelmäßig Fehler in ihren Entscheidungen, weil es ihnen schwer falle, Alternativen zu bewerten, oder sie von ihren sozialen Präferenzen getrieben werden: „Menschen hängen am Status-quo und haben Angst vor Veränderungen.“ (as)

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