Mottos, Slogans, Leitsätze – was steckt hinter den "flotten" Sprüchen?

| Redaktion 
| 20.08.2023

Gastkommentar von Ralf-Wolfgang Lothert, Mitglied der Geschäftsleitung und Director Corporate Affairs & Communication von JTI Austria.

Liebe Leser:innen, ich hoffe Sie sind wohl erholt aus Ihrem Sommerurlaub zurückgekehrt. Für die "sanfte" Rückkehr in den Arbeitsalltag habe ich heute ein "softes", aber ich glaube dennoch wichtiges Thema gewählt. Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass wir ständig und so gut wie überall von Mottos, Slogans, Leitsätzen, Wahlsprüchen, Credos, oder wie auch immer Sie es nennen wollen, umgeben sind? Unser ganzes Leben lang, von Kindesbeinen an, sei es in der Schule, auf der Universität, in Vereinen, Verbindungen, bei der Bundeswehr (dem Bundesheer) oder in Firmen – allerorts treffen wir auf die tiefsinnigen bis humorigen Sprüche und werden von ihnen begleitet. Manche Institutionen ändern diese über die Zeit, andere bleiben ewig bestehen.

Leitsätze sind wichtig und notwendig

Welche sind Ihre? Ich trage eine ganze Vielzahl mit mir herum, so etwa "Attempto (Ich wag's)!", "Die Wahrheit wird euch frei machen.", "Furchtlos und treu", "Semper fidelis (Für immer treu)", "Als Erste rein, als Letzte raus.", "Carpe diem (Nutze den Tag)", "Viribus unitis (Mit vereinten Kräften)". Wozu dienen aber nun diese Wahlsprüche, Mottos etc., welchen Zweck erfüllen sie? Nach einer einfachen Definition handelt es sich um einen "prägnant formulierten, einprägsamen Satz, von dem sich jemand leiten lässt". Hat dies heute noch Gültigkeit, ist dies heutzutage überhaupt noch wichtig und weshalb ist das so?

Meine geneigten Leser:innen wird es keineswegs überraschen, dass ich jedenfalls der Ansicht bin, dass Leitsätze nach wie vor ihre Daseinsberechtigung haben und wichtig sind. Gerade in unserer immer schnelllebigen Welt drücken Mottos, Credos und Wahlsprüche aus, wofür man steht und was einem wichtig ist. Sie können einem selbst in unsicheren Situationen Entscheidungshilfe sein, bieten aber auch gleichzeitig meinem Gegenüber die Möglichkeit, mich besser einschätzen zu können, und zwar sowohl im Privaten als auch im Beruflichen.

Nicht umsonst versuchen Wirtschaftsunternehmen seit jeher, ihr Versprechen an Mitarbeiter:innen, Konsument:innen, Kund:innen, Partner:innen etc. in einen flotten Spruch zu packen. Denken Sie an den bereits aus dem Jahr 1971 stammenden Audi-Slogan "Vorsprung durch Technik", an den Evergreen "Just do it" von Nike, an Microsofts "Be what's next" oder die Maxime von Amazon "Work hard. Have fun. Make history." Sie sind uns geläufig und haben vielfach als "geflügelte Wörter" – nicht erst seit Red Bull, welches ja bekanntlich Flügel verleiht – Einzug in unseren täglichen Sprachgebrauch gehalten.

Vom Slogan zum Purpose

Was früher ein Slogan war, hat sich im Laufe der letzten Jahre zu einem "Purpose", weiterentwickelt, wie es heute bedeutungsschwanger heißt. Unternehmen verbringen Stunden, Tage, Wochen damit, ihre Visionen und Missionen zu formulieren (und stecken zudem oft eine erkleckliche Summe Geld in den Prozess), um kurz und prägnant darzustellen, wofür sie stehen, welchen Zweck sie damit verfolgen und WARUM sie tun, was sie tun. Die Stakeholder:innen erwarten das auch von den Unternehmen, es muss außerdem stimmig sein und der Wahrheit entsprechen. Es reicht nicht mehr, besonders kreativ, reißerisch oder ausgefallen zu sein – darf es, aber die Aussagen müssen fundiert und belastbar sein, und für Außenstehende und vor allem für die Mitarbeiter:innen muss erkennbar sein, ob der vor sich hergetragene Purpose verfolgt und im täglichen Business umgesetzt wird.

Warum das so wichtig ist, klingt nach Binsenweisheit, doch manchmal sind die einfachen Wahrheiten die zutreffendsten. Leitsätze, Slogans und Mottos sind immer ein Ausgangspunkt, anhand dessen sich alles weitere nach unten deklinieren lässt. Für Arbeitgeber:innen heißt das: Wie gehe ich mit meinen Mitarbeiter:innen um, wie möchte ich, dass sie miteinander umgehen, wie mit Lieferant:innen und Dienstleister:innen? Wenn diese Haltung mit dem übereinstimmt, womit sich Mitarbeiter:innen identifizieren können, dann lassen sich diese erfolgreicher gewinnen und auch halten. Wer laut über Arbeitskräftemangel klagt, wäre gut beraten, hier einmal einen Gedanken zu verschwenden.

In Zeiten, in denen allerorten Transparenz eingefordert wird, sind Leitsprüche, Mottos und Slogans nicht nur wichtig, sondern notwendig. Ja, niemand hat gesagt, dass es einfach ist, komplexe Sachverhalte in vermeintlich simple Formulierungen zu packen. Dabei ist es durchaus erlaubt, groß zu denken. Bei JTI klingt das zum Beispiel so: "Creating Fulfilling Moments. Creating a Better Future." In diesem Sinne: Wagen Sie es, nutzen Sie den Tag und – falls Sie noch keines haben – finden auch Sie ein für sich passendes Motto, mit dem Sie gut gerüstet in den Herbst starten können.

www.jti.com


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