„Mediaagenturen brauchen starke, lokale Medien“

| 05.06.2014

Wirtschaftskammer Podiumsdiskussion „Marktmacht Mediaagentur“.

Die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation der Wirtschaftskammer Wien lud in den MC – Der MedienClub -  zur Podiumsdiskussion „Marktmacht Mediaagenturen" und ihre Auswirkungen auf den Wirtschafts- und Medienstandort. Können kleine, lokale Mediaagenturen im Kampf gegen große, internationale Netzwerke bestehen? Wie stark hängen Anzeigenrabatte von der Größe der jeweiligen Mediaagentur ab? Und wie kann der Wirtschafts- und Medienstandort Österreich trotz globaler Angreifer, wie Google, Facebook und Co. abgesichert werden? Diese und andere Fragen wurden auf Einladung von Birgit Kraft-Kinz, Obfrau der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation der Wirtschaftskammer Wien, diskutiert.

Über Rabattschlachten und Wirkungsnachweise

Moderiert wurde die Veranstaltung von Marcela Atria, Geschäftsführerin von atrium consulting. In der ersten Runde sprach das Podium vorrangig über das Thema Rabatte und ob kleine Agenturen mit großen Mediaeinkäufern konkurrieren könnten. Walter Zinggl, Geschäftsführer IP Österreich, stellte dabei klar, dass der Vergleich hinke: Große Mediaagenturen können ihm zufolge Dienstleistungen, wie 90 und mehr Tage Zahlungsziel oder intensive Marktanalysen, anbieten, welche kleine Mediaagenturen schlichtweg nicht stemmen könnten. Für Bernhard Mayer von Beiersdorf müssten KMU-Agenturen mit smarten, individuellen Lösungen antworten. So hätten auch kleinere Mediaagenturen gute Chancen am Markt zu reüssieren. Als Ausweg aus der Preisspirale gelte für ihn das Zauberwort „Wirkungsnachweis".

Gefahren für Medien und Mediaagenturen

In der zweiten Gesprächsrunde und in der Diskussion mit dem Publikum ging es schließlich um die drohenden Gefahren für Medien und Mediaagenturen. Für Peter Lammerhuber, Geschäftsführer GroupM, sei es für Mediaagenturen essentiell, große sowie viele kleine Kunden zu haben. Kritik wurde dabei auch an den Medien geäußert. So würden laut Susanne Koll, Geschäftsführerin OMD, lokale Verlage auf den Angriff von globalen, digitalen Medien mit dem Drucken neuer Specials und dem Kopieren von erfolgreichen Formaten reagieren, was am Ende des Tages keinem der beiden Interessensgruppen helfe. Ursula Gastinger, Verkaufsleiterin Kurier Digital, sah dabei die Stärkung der Medienmarken, individuelle Werbelösungen und die noch bessere Ansprache der Zielgruppen als größte Herausforderungen der lokalen Medien.

Die Kernaussage der Diskussion wurde schließlich am Ende des Gesprächs getroffen: Starke Mediaagenturen würden starke Medien brauchen – darin war sich das Podium einig. Beim anschließenden Networking im Rainers Hotel Vienna wurden MediaBrothers-Geschäftsführer Gustav Götz, Havas Media Austria-Chef Michael Göls, Karin Lehmann, Wirtschaftskammer Wien, Observer-Geschäftsführer Florian Laszlo, Michael Himmer, GroupM, Haas–Egle-Chefin Elisabeth Egle, Clemens Mühlbacher, twyn group, CineCom & Media Werbeagentur-Boss Michael Kindermann, die Falknereiss-Chefs Erich Falkner und Alfred Reiss, Oruvision-Geschäftsführer Mahmut Orucoglu sowie Roland Trnik, spinnwerk, gesehen.

WKO - Marktmacht Mediaagentur - Fotos K.Schiffl

WKO - Marktmacht Mediaagentur - Fotos K.Schiffl
2014-06-02
(43 Fotos)

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