Beliefert Groß- & Einzelhandel
Traditions-Fleischhauerei legt Millionenpleite hin

| Tobias Seifried 
| 14.05.2024

Die Anfänge des Fleisch- und Wursterzeugungsbetriebs, der auch ein Catering betreibt, gehen auf das Jahr 1955 zurück. Von der Insolvenz sind mehr als 180 Gläubiger:innen betroffen.

Wie der KSV1870 und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mitteilen, wurde über das Vermögen der Friedrich Pöll Gesellschaft m.b.H. & Co. KG beim zuständigen Landesgericht Wels ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Laut Eröffnungsantrag wurde der Fleischverarbeitungsbetrieb mit Sitz in Vorchdorf (OÖ) im Jahr 1989 gegründet. Die Anfänge des Traditionsunternehmens gehen jedoch auf das Jahr 1955 zurück.

"Friedrich Pöll" betreibt einen EU-Schlachthof sowie einen Fleisch- und Wursterzeugungsbetrieb und beliefert den Groß- sowie Einzelhandel mit Produkten – überwiegend in Oberösterreich. Zudem wird ein Fleischerfachgeschäft mit Catering betrieben. Laut den Kreditschützern geht aus den Eröffnungsunterlagen hervor, dass sich die Verbindlichkeiten auf rund 3,7 Millionen Euro belaufen. Die Aktiva werden mit 870.000 Euro beziffert. Von der Insolvenz sind demnach 183 Gläubiger:innen sowie 25 Dienstnehmer:innen betroffen.

Gründe und Sanierungsplan

Als Hauptgrund für die Pleite wird angegeben, dass es zu Forderungsausfällen im Umfang von rund 350.000 Euro gekommen sein soll. Vor diesem Hintergrund habe das Unternehmen seine Zahlungsunfähigkeit eingestehen und das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragen müssen.

Die Friedrich Pöll Gesellschaft m.b.H. & Co. KG strebt eine Unternehmensfortführung sowie eine Entschuldung mittels eines Sanierungsplanes an. Den Gläubiger:innen wird eine Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen 24 Monaten ab Annahme des Sanierungsplanes (nicht jedoch vor Rechtskraft seiner Bestätigung), angeboten. 

Der KSV1870 werde laut eigenen Angaben im Zuge der Sanierungsplanverhandlungen ein Finanzierungskonzept verlangen. "Der Insolvenzverwalter wird prüfen, ob die Unternehmensfortführung ohne weitere Verluste für die Gläubigerschaft möglich ist", so Alexander Meinschad vom KSV1870, der die Gläubiger:innen vertritt.

Zum Insolvenzverwalter wurde der Vöcklabrucker Rechtsanwalt Andreas Meissner bestellt. Die erste Gläubigerversammlung und Prüfungstagsatzung findet am 25. Juli 2024 am Landesgericht Wels statt.

www.ksv.at

www.akv.at

www.poell-vorchdorf.at

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