"Freunderlwirtschaft" in Chefetage schreckt Bewerber:innen ab

| Redaktion 
| 06.12.2022

Kandidat:innen erwarten sich ein korrektes und integres Verhalten der Führungskräfte und Unternehmensleitung.

Eine Umfrage von Marketagent im Auftrag von karriere.at in Kooperation mit der auf Compliance spezialisierten Unternehmensberatung rosa elefant OG zeigt, dass sich rund die Hälfte der Arbeitnehmer:innen in Österreich nicht bei einem Unternehmen bewerben würde, wenn die dortige Führungsspitze persönliche Vorteile aus ihrer Position beziehen würde.

Werteorientiertes Handeln

Laut der Untersuchung erwarten sich die Kandidat:innen nicht nur finanzielle Sicherheit und ein angenehmes Betriebsklima von Arbeitgeber:innen, sondern auch werteorientiertes Handeln. Die Befragten gaben an, dass für sie ein korrektes und integres Verhalten von der Unternehmensleitung und Führungskräften, das wichtigste Kriterium für eine mögliche Bewerbung ist, gefolgt von Maßnahmen in Bezug auf Nachhaltigkeit und die Förderung von Frauen und Minderheiten.

Für neun von zehn Arbeitnehmer:innen spielt also ein korrektes und integres Verhalten der Chefetage eine Rolle bei der Bewertung von potenziellen Arbeitgeber:innen. 51 Prozent der 501 befragten Personen ist die fehlende Integrität Grund genug, sich gar nicht erst zu bewerben. Übernimmt ein Unternehmen keine soziale Verantwortung, Stichwort Chancengleichheit und Diversität, spricht das für ein Viertel der Befragten gegen eine Bewerbung und 17 Prozent würden sich bei keinem Betrieb bewerben, der nicht nachhaltig arbeitet.

Gründe gegen eine Bewerbung © karriere.at

"Menschen möchten in Unternehmen arbeiten, die ihre gesellschaftliche Verantwortung ernst nehmen. Das betrifft den ökologischen Fußabdruck, den Umgang mit Minderheiten und die Führungskultur im Unternehmen. Wer diese Themen nicht aktiv angeht, verliert auf lange Sicht an Attraktivität als Arbeitgeber", erklärt karriere.at-CEO Georg Konjovic.

Aufholbedarf bei Kommunikation von Werten

Von den befragten 810 Unternehmensvertreter:innen gaben nur 46 Prozent an, einen Verhaltenskodex zu haben, der sowohl für die Mitarbeitenden als auch für externe Partner:innen gilt. Etwa ein Drittel kommuniziert die Werte auf der Karriereseite des Betriebes und nur rund ein Viertel in den Stelleninseraten. Die Unternehmen sind sich zwar ihrer Verantwortung bewusst, aber gleichzeitig herrscht noch ein großer Aufholbedarf bei der Kommunikation von Verhaltensgrundsätzen.

"Die Menschen erwarten von ihren Führungskräften, dass diese sich korrekt verhalten und von Unternehmen, dass sie einen entsprechenden Verhaltenskodex und Compliance-Richtlinien festlegen. Für eine attraktive Positionierung am Arbeitsmarkt müssen diese Maßnahmen und die gelebten Werte aber auch als Teil des Arbeitgeber:innenprofils nach außen kommuniziert werden", so Konjovic.

"Jedes Unternehmen muss sich mit Compliance befassen, daran führt kein Weg vorbei. Die Notwendigkeit ergibt sich nicht nur aus den gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen. Eine transparente und glaubwürdige Auseinandersetzung ist auch erforderlich, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden", erklärt Compliance-Expertin Andrea Pilecky, Geschäftsführerin und Gründerin der Unternehmensberatung rosa elefant OG.

www.karriere.at

"So ticken Kandidat:innen 2022"

Im Juli 2022 hat karriere.at eine österreichweite, repräsentative Studie beim Online-Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent in Auftrag gegeben. 

Befragt wurden 501 Personen aus der Kernzielgruppe (Personen im Alter zwischen 18 und 60 Jahren, die freiberuflich tätig, unselbstständige Geschäftsführer/Manager, Angestellte, Beamte, (Fach-) Arbeiter:innen, Schüler:innen, Student:innen, Lehrlinge, Arbeitssuchende, in Karenz, Wehr- oder Zivildiener oder auf sonstige Art berufstätig sind) sowie 810 Personalverantwortliche.

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"So ticken Kandidat:innen 2022"

Im Juli 2022 hat karriere.at eine österreichweite, repräsentative Studie beim Online-Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent in Auftrag gegeben. 

Befragt wurden 501 Personen aus der Kernzielgruppe (Personen im Alter zwischen 18 und 60 Jahren, die freiberuflich tätig, unselbstständige Geschäftsführer/Manager, Angestellte, Beamte, (Fach-) Arbeiter:innen, Schüler:innen, Student:innen, Lehrlinge, Arbeitssuchende, in Karenz, Wehr- oder Zivildiener oder auf sonstige Art berufstätig sind) sowie 810 Personalverantwortliche.

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