Konditor zeigt Corona-Auflagen mit Krapfen den Mittelfinger

Frittierter "Frustfinger" als politische Reaktion auf zweiten Lockdown.

Der zweite Lockdown stößt Gastronomen, Hotelbetreibern und Co. – verständlicherweise – nicht nur hierzulande sauer auf. Bei unseren Nachbarn in Bayern hat sich ein Konditoren-Brüderpaar darum eine ganz besonders "süße" Art des Protests auf die bittere Pille, die sie schlucken müssen, ausgedacht: Krapfen in Form des "Stinkefingers".

Tatsächlich haben Jakob Neumeier und sein Bruder Xaver aus Bayerisch Gmain haben den "Frustfinger" – eine Faust mit gestrecktem Mittelfinger – aus dem Frittierfett gehoben. Frust deshalb, weil die beiden durch den zweiten Lockdown gut 50 Prozent Umsatzeinbußen erwarten: "Der zweite Lockdown zerstört uns das Geschäft", so Neumeier.

Kunden begeistert

Auch wenn den beiden Bäckern dieser Umstand verständlicherweise nicht schmeckt – umso besser kommt der Frustfinger bei ihren Kunden an: Neumeier sagt, dass der Stinkefinger-Krapfen regelmäßig ausverkauft sei. Es gebe Bestellungen von Privatkunden, ein Busunternehmen habe eine Großlieferung geordert, und aus Berlin sei der Vorschlag gekommen, ein Paket in die Hauptstadt zu schicken. Mehrere Medien hatten bereits über die Krapfen-Idee berichtet.

Die beiden Konditoren wollen damit nach eigenen Worten "ein Zeichen setzen". Die Familie betreibt zwei Bäckereien, eine in Bad Reichenhall, die andere in Bayerisch Gmain. Rot-weiße Absperrbänder zieren dort das zur Bäckerei gehörende Cafe und trennen die Sitzgelegenheiten vom Verkaufsraum – derzeit geschlossen. Das Geschäft leide auch deshalb deutlich, weil sich die Kunden kaum noch in das Geschäft trauten. Zudem seien Hotels und Gaststätten als Kunden erst mal weggebrochen.

"Limited Edition" für den Lockdown

Den gesamten November soll es den "Frustfinger" zu kaufen geben. Wie viele Teile die Brüder schon verkauft haben, verraten sie nicht. Nur so viel: "Unsere Kunden verstehen und unterstützen uns." (red)

www.baeckerei-neumeier.de

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