Neues Branding für Österreich

| 11.06.2012

"Competitive Identity" soll wettbewerbsfähiger machen. 

Die Bundesregierung arbeitet unter der Führung von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner mit Unterstützung des britischen Experten Simon Anholt an einer Verbesserung der Marke "Österreich". Dabei gehe es aber keineswegs um ein neues Logo oder einen Werbeslogan. "Es geht um eine wettbewerbsfähige Identität für Österreich, die im Inland und Ausland für unser Land steht. Etwas Unverwechselbares im positiven Sinn, das alle Menschen vor Augen haben, wenn sie im Handel, im Tourismus oder bei anderen Gelegenheiten Kontakte mit Österreichern haben. Das bedingt einen gesellschaftlichen Weiterbildungsprozess, den wir mit dem Politikberater Simon Anholt anstoßen und systematisch weiterführen wollen", so Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. Die Wahrnehmung Österreichs werde sich nur ändern, wenn sich Österreich ändert, so Anholt beim Startschuss zur "Competitive Identity" - also einer wettbewerbsfähigen Identität für Österreich.

Gute Ausgangsposition

Anholt, Erfinder des Begriffes "City Brand", skizziert die wesentlichen Herausforderungen und Strategien für den "Competitive Identity"-Prozess. "Auf Basis einer ausführlichen Standortbestimmung geht es darum zu klären, wofür Österreich in der Welt steht, wo es hin will und wie es das erreicht", so Anholt, der weltweit bereits 52 derartige Projekte umgesetzt hat. Die Ausgangslage in Österreich sei gut. "Bei weltweiten Befragungen zum internationalen Image schneidet Österreich weit besser ab als es seiner Größe entsprechen würde", betonte der Experte unter Verweis auf den "Roper-GfK Nation Brand Index ", der die Wahrnehmung von 50 Ländern durch rund 20.000 Befragte gemessen hat.

Dort nahm Österreich zuletzt den guten 13. Rang ein. Um diese gute Position zu sichern und auszubauen sowie um beispielsweise außerhalb Europas stärker wahrgenommen zu werden, seien auf allen Ebenen Profilschärfungen notwendig, wie Anholt in seinem auf Englisch gehaltenen Vortrag sagte. "Englisch ist die Sprache der Globalisierung, es ist das Betriebssystem der Welt, in der wir leben", so Anholt. Nach außen helfe die Marke ein Land vorteilhaft zu positionieren, nach innen helfe die Marke bei der Identitätsbildung. "Heute können sich auch Nischenspieler profilieren. Manche Städte sind zwar kleiner, haben aber möglicherweise eine gute Story, für die es einen Markt gibt", so der Experte.

Weg von den Klischees

"Österreich steht für Geschichte, Kunst, Kultur, für eine intakte Umwelt. Dieses Image ist ja durchaus positiv, aber es beschreibt eben nur einen Teil der österreichischen Realität. Viele unserer Qualitäten bleiben damit unterbelichtet – vor allem unsere Qualitäten als Innovationsland", so Infrastrukturministerin Doris Bures. Man müsse "alles zusammentragen, was Österreich ausmacht: Kunst, Kultur, Innovationen, Wissenschaft und Tourismus." (red)

www.bmwfj.gv.at

Nation Branding Austria - Fotos K.Schiffl

Nation Branding Austria - Fotos K.Schiffl
2012-06-11
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