Das Geschäft mit dem Kiffen boomt

Bis 2020 soll der Markt in den USA auf 21 Milliarden wachsen - 40 Gras-Unternehmer sind börsenotiert.

In den USA floriert das Geschäft mit Marihuana. 23 der 50 Bundesstaaten haben den Verkauf inzwischen erlaubt, wenngleich meist nur zum medizinischen Gebrauch. 2015 stieg der Umsatz laut dem Analysehaus Arcview Market Research von 4,6 auf 5,4 Milliarden Dollar. Die Marktforscher von Arcview prognostizierten, dass die jährlichen Erlöse der Branche im laufenden Jahr um 24 Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar klettern. 2020 werde der Umsatz 21,8 Milliarden Dollar erreichen.

Für Anleger sieht es allerdings durchwachsen aus: So ist die Aktie der General Cannabis Corporation innerhalb eins Jahres um 90 Prozent auf nur noch 40 Cent gesunken. Das Unternehmen versteht sich als Dienstleister für die Branche in Colorado und vermietet Anbauflächen und bietet gleich auch noch die notwendigen Töpfe, Beutel und Lichtanlagen für die Pflanzen an. In der Hoffnung auf den wirtschaftlichen Durchbruch haben aber einige Aktien in den vergangenen sechs Monaten deutlich zugelegt. Bei der Marijuana Company stieg der Aktienkurs in einem halben Jahr sogar um rund 2500 Prozent.

Probleme bei Finanzierung

Weil die Gesetzgebung Marihuana weiterhin als illegal einstuft, sehen Banken aus Angst vor Geldwäscheverdacht von Krediten und Finanzierungen für Gras-Start-ups weitgehend ab. Von den 7600 US-Banken akzeptieren daher nur 220 Marihuana-Unternehmen als Kunden. Colorado wollte Abhilfe schaffen und wagte den ersten Vorstoß, eine eigene Bank zu forcieren – blitzte jedoch bei der US-Notenbank ab.

Einen anderen Ausweg sucht Anthony Rivera, Oberhaupt des Volkes der indigenen Acjachemen: Er will -  nach Vorbild der Indianer beim Glücksspiel - die 566 Stammesregierungen dazu bringen, auf Basis der Sondergesetze Banken für die Marihuana-Industrie zu gründen.

Prominente Pot-Fans

Die Branche hat aber bereits prominente Investoren. Snoop Dogg steckt seit Jahren schon Teile seines im Musikgeschäft gemachten Vermögen ins Cannabis-Business. Der Rapper, der damit prahlt, bereits im Weißen Hauses gekifft zu haben, ist selbst mit seiner Gesellschaft LBC Holdings im Geschäft und wirbt für Cannabis-E-Zigaretten und andere Produkte rund ums Kiffen. Zuletzt machte der Musiker durch eine Partnerschaft mit der kanadischen Firma Tweed, einem Anbieter von Marihuana und Zubehör, von sich reden. (jw)



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