Der Geburtsort des Bikinis: Das Piscine Molitor in Paris ist wieder „sexy"

| 08.07.2014

Vom Hot-Spot zum „Tempel des Pariser Untergrunds“ und  zur Wiedereröffnung des Luxus-Hotels 2014.

Von den Galas in den 1930ern bis hin zur Urban Art in den 1990ern: Das Molitor ist seit eh und je ein lebhafter Ort. Das Bad im späten Art-Déco-Stil wurde vom Architekten Lucien Pollet entworfen und 1929 von Johnny Weissmuller eröffnet. Am Sommerbecken wurde am 5. Juli 1946 der erste Bikini der Modewelt vorgeführt (entworfen von Louis Réard, präsentiert von Micheline Bernardini).  Der gelernte Maschinenbauer hatte mit Bademoden eigentlich nichts am Hut, bis er die Unterwäsche-Boutique seiner Mutter übernahm. Seitdem beschäftigte ihn die Frage, wie sich Frauen am Strand am besten kleiden könnten. Schließlich entwarf er das typische Triangel-Oberteil mit dem dazu passenden Höschen.


Im Winter durften die Besucher auf dem Außenbecken Schlittschuhlaufen, es gab Festräume, ein Café, ein Restaurant und sogar einen Friseur – doch mit den Jahren verlor das Molitor trotz allem an Glanz. Im August 1989 schließlich war Schluss, und das Bad verfiel.

Graffitis zierten bald die Wände rund um das Becken – laut Guardian spielte das Gebäude bei der Entwicklung der Street-Art in Paris eine wichtige Rolle. Die heutigen Betreiber sprechen von einem „Tempel des Pariser Untergrunds“.

Zutritt hat nur, wer sich die Nacht im Nobelhotel leisten kann

Die unter Denkmalschutz stehende Anlage am rechten Seine-Ufer wird nach der Renovierung  von der zur Accor-Gruppe gehörenden Hotelkette MGallery betrieben und feierte Anfang Juni Wiedereröffnung. Sowohl das 50 Meter lange Sommerbecken als auch das Winterbecken erstrahlen in neuem Glanz. Aber Achtung: Es darf sich hier nicht jeder in die Fluten stürzen, nur Clubmitgliedern (die Mitgliedschaft kostet 3.300 Euro) und Hotelgästen ist das Baden erlaubt. (red)

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