Teil 6 der großen Studie
Welche Fleisch- & Wurst-Hersteller die höchste Reputation genießen

Die aktuelle Reputationsanalyse des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) widmet sich der Kategorie Fleisch & Wurst. Untersucht wurden österreichische Marken und Unternehmen aus der Fleischverarbeitung – vom Wurst- und Schinken-Spezialisten bis zu regional verankerten Leitbetrieben.

Nach den alkoholfreien Getränken (LEADERSNET berichtete hier), den Produzent:innen von Wein, Bier, Sekt und Spirituosen (LEADERSNET berichtete hier), der Molkereibranche (LEADERSNET berichtete hier), Herstellern von Brot und Gebäck (LEADERSNET berichtete hier) und Süßwaren- und Snacks (LEADERSNET berichtete hier) stehen im sechsten Teil unserer Reputations-Serie die österreichischen von Fleisch- und Wursthersteller im Fokus. An der Spitze des Rankings steht Wiesbauer, gefolgt von Karnerta, Handl Tyrol und Berger Schinken.

Die Analyse wurde vom Marktforschungsinstitut IMWF Austria in Kooperation mit KEYaccount durchgeführt. Im Zeitraum von Juli 2024 bis Juni 2025 wurden rund 78.000 Online-Beiträge aus Nachrichtenmedien, Websites und sozialen Netzwerken ausgewertet. Insgesamt flossen Daten von 232 Unternehmen und Marken der heimischen Lebensmittelindustrie in die Untersuchung ein. Mithilfe KI-gestützter Textanalyse wurden alle Erwähnungen den fünf Reputationsdimensionen Produkte, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit, Management und Innovation zugeordnet und nach Medienreichweite gewichtet. 

"Gerade im Fleisch- und Wurstbereich ist Reputation eng mit Verantwortung verbunden", erklärt Axel Maireder, Studienleiter beim IMWF Austria. "Die öffentliche Wahrnehmung wird stark von Herkunftstransparenz, Tierwohl und Nachhaltigkeit geprägt – neben der klassischen Qualitäts- und Preisdebatte."

Wiesbauer: Kapazitätsausbau und Innovationen 

Wiesbauer führt das Reputationsranking an und verbindet traditionelle Wurstkompetenz mit moderner Industrie- und Markenführung. Das Unternehmen investiert in ein neues Logistik- und Produktionszentrum, um Kapazitäten zu erweitern und Lieferketten zu optimieren. Im Produktsortiment setzt Wiesbauer verstärkt auf Innovationen, Premium-Wurstwaren, regionale Herkunft und klassische Rezepturen. Gleichzeitig fließen Mittel in energieeffiziente Kühltechnik und nachhaltige Verpackungslösungen, um den CO₂-Ausstoß zu senken. Auch als Arbeitgeber positioniert sich Wiesbauer: Lehrlingsausbildung und regionale Beschäftigung sollen den Fachkräftebedarf langfristig absichern. Parallel dazu wird die Markenkommunikation modernisiert – inklusive einer stärkeren Präsenz auf digitalen Kanälen, um jüngere Zielgruppen zu erreichen und die Marktposition zu festigen.

Karnerta: Regionaler Leitbetrieb mit Herkunftsprofil

Auf Platz zwei liegt Karnerta. Das Kärntner Unternehmen hat seine Reputation konsequent über österreichische Herkunft, regionale Verankerung und qualitative Fleisch- und Feinkostprodukte aufgebaut. Die Erweiterung der regionalen Produktpalette mit Premium-Fleisch aus klar nachvollziehbaren Lieferketten stärkt das Vertrauen der Konsument:innen. Gleichzeitig investiert Karnerta in den Ausbau der Produktions- und Verarbeitungsanlagen in Kärnten, um Effizienz und Qualität abzusichern. Nachhaltigkeit wird über verpackungsbezogene Maßnahmen und Schritte zur Reduktion von Lebensmittelabfällen sichtbar. Kooperationen mit regionalen Landwirt:innen und der Fokus auf faire Partnerschaften und Tierwohlstandards untermauern die Positionierung als Leitbetrieb für regionale Fleisch- und Feinkostprodukte mit hohem Qualitätsanspruch.

Handl Tyrol: Tiroler Herkunft als Markenanker

Handl Tyrol belegt Rang drei und profitiert von einer klaren Herkunfts- und Markenidentität. Das Unternehmen stärkt mit der Eröffnung eines neuen Produktionsstandorts in Schönwies die Tiroler Wertschöpfung und sichert regionale Arbeitsplätze. Neue Premium-Spezialitäten, etwa luftgetrockneter Tiroler Speck und Snack-Formate für den Exportmarkt, positionieren Handl Tyrol als Anbieter hochwertiger, international gefragter Produkte. Parallel investiert das Unternehmen in energieeffiziente Kühltechnik, Photovoltaikanlagen und nachhaltige Verpackungen, um den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren. Handl Tyrol setzt klar auf regionale Beschaffung und kontrollierte Herkunft als Qualitätsversprechen. Die Digitalisierung von Produktionsprozessen und der Ausbau internationaler Vertriebsstrukturen stärken die Wettbewerbsfähigkeit auf Exportmärkten.

Berger Schinken: Familie, Bio und Verpackungswende

Auf Platz vier liegt Berger Schinken, ein Familienunternehmen, das sich über Qualität, Transparenz und Regionalität profiliert. Mit der Eröffnung eines neuen Logistikzentrums in Sieghartskirchen verkürzt Berger Lieferwege und steigert die Effizienz. Im Sortiment setzt das Unternehmen auf innovative Produktlinien wie "Bio-Schinken aus Österreich" und vegetarische Aufschnittalternativen, um Ernährungs- und Konsumtrends aufzugreifen. Ein starkes Zeichen in Richtung Nachhaltigkeit ist die Umstellung auf 100 Prozent recycelbare Verpackungen und die Investition in ressourcenschonende Produktionsverfahren.

Die enge Zusammenarbeit mit österreichischen Landwirt:innen, das Bekenntnis zu Tierwohl und die sichtbare Rolle von Rudolf Berger als Vertreter eines verantwortungsbewussten Familienbetriebs tragen wesentlich zur positiven Reputation bei.

Marcher Fleischwerke: Industriepartner mit Transparenzfokus

Marcher Fleischwerke rangieren auf Platz fünf und stehen für industrielle Leistungsfähigkeit mit regionaler Basis. Mit modernen Verarbeitungsanlagen in Villach und St. Stefan stärkt das Unternehmen Effizienz und sichert Arbeitsplätze in den Regionen. Der Ausbau der Exportaktivitäten und Qualitäts- bzw. Herkunftsoffensiven untermauern die internationale Marktposition. Besonders hervorzuheben ist die Einführung digitaler Rückverfolgungssysteme, mit denen entlang der gesamten Wertschöpfungskette Transparenz geschaffen wird.

Investitionen in Energieeffizienz, Abwärmenutzung und nachhaltige Verpackungstechnologien sollen den ökologischen Fußabdruck reduzieren. Gleichzeitig setzt Marcher auf regionale Beschaffung und Tierwohlstandards in enger Kooperation mit österreichischen Betrieben der Urproduktion.

Weitere Marken im Spitzenfeld

Im weiteren Rankingverlauf finden sich Unternehmen wie Frierss, die Bio Metzgerei Juffinger, Radatz, Gourmetfein und Hütthaler. Diese Betriebe werden stark wegen ihrer regionalen Verankerung, ihrer jeweiligen Spezialisierung, ihrem Bio-Fokus oder ihrer Tradition wahrgenommen. Sie profitieren von klaren Herkunftskonzepten, handwerklichem Anspruch und einer wachsenden Sensibilität der Konsument:innen für Qualität und Verantwortung in der Fleischproduktion. "Wer in dieser Branche langfristig Vertrauen gewinnen will, muss mehr bieten als nur ein gutes Produkt", resümiert Studienleiter Maireder. "Entscheidend sind glaubwürdige Antworten auf Fragen zu Tierwohl, Klima und Regionalität."

Die vollständige Studie kann beim IMWF Austria online bestellt werden. Zur Bestellung geht es hier.

www.wiesbauer.at

www.handltyrol.at

www.karnerta.at

www.berger-schinken.at

www.marcher.at

www.frierss.at

www.biometzger.at

www.radatz.at

www.gourmetfein.com

www.huetthaler.at

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