"Was die Jungen wirklich wollen"

In ihrem neuen Podcast spricht Erfolgscoach Michaela Angerer über die Digital Natives am Arbeitsmarkt und wie sich Unternehmen auf diese Generation vorbereiten können.

Mehr Flexibilität in Sachen Arbeitszeit und -ort, Selbstbestimmung und Sinnhaftigkeit – die jungen Generationen haben neue Anforderungen an den Arbeitsmarkt. Es steht daher ein Wandel bevor, den wir zwar längst nicht mehr stoppen, aber noch mitgestalten können. Die Zauberworte lauten New Work und Generationenmanagement. Worauf es dabei ankommt und welche Wünsche die Digital Natives haben, weiß Michaela Angerer, Erfolgscoach und Expertin für Generationenmanagement. In ihrem neuen Podcast, bei Schulungen und auf LinkedIn spricht sie über diese Themen und unterstützt Menschen jeden Alters auf ihrem beruflichen Weg.

Wertewandel am Arbeitsmarkt

"Wir beobachten diese Veränderungen am Arbeitsmarkt ja schon länger. Und durch die Pandemie sowie den Klimawandel sind junge Menschen noch vorsichtiger geworden, was ihre Zukunft angeht. Sie fordern daher immer häufiger innovative Arbeitsmodelle und sinnstiftende Aufgabenfelder", erklärt Michaela Angerer, Expertin für Generationenmanagement. Jobs würden de facto sorgsamer ausgesucht und Unternehmen stärker hinterfragt. "Das bringt nicht nur bisherige Strukturen ins Wanken, sondern sorgt auch dafür, dass sich Unternehmen in Zukunft bei den jungen Talenten bewerben müssen und nicht mehr umgekehrt", so Angerer weiter.

Vorurteile gegenüber jungen Generationen

Die Rede ist hier von den Generationen, die nach 1980 geboren sind – die sogenannten Digital Natives. Ihre Wünsche an den Arbeitsmarkt ebenso wie ihre Kompetenzen unterscheiden sich deutlich von denen ihrer Vorgänger. Das hat zur Folge, dass die jungen mit vielen Vorurteilen seitens der älteren Generationen zu kämpfen haben. "Ich höre immer noch die alten Klischees, etwa: Die Jugend habe keinen Respekt vorm Alter, weil sie flache Hierarchien bevorzugt und lieber auf Augenhöhe arbeitet. Was den Älteren heute aber leider oft entgeht ist, dass gerade für die Generation Y (1981 – 1995) Autorität durch Wissen ausgestrahlt wird, statt durch eine bestimmte Position. Darum sind Fachlaufbahnen für junge Talente meist erstrebenswerter als Führungspositionen", weiß Angerer aus Erfahrung.

Diese Qualitäten haben Millennials und Z-ler

Die Expertin ist sich deshalb sicher, mit dem richtigen Generationenmanagement und der Bereitschaft zu Veränderungen, können Unternehmen von den Kompetenzen der kommenden Generationen profitieren. "Die Millennials – oder Generation Y – sind z. B. echte Teamplayer. Da sie schon seit dem Jugendalter mit technischen Entwicklungen sozialisiert wurden, können sie sich nicht nur offline, sondern auch online hervorragend vernetzen", bekräftigt Angerer. Zudem seien sie für einen sinnstiftenden Job durchaus bereit, auch mal die Arbeit mit nach Hause zu nehmen – anders als ihr Nachfolger. "Die Generation Z (1996 – 2012) differenziert mehr zwischen Arbeit und Privatleben und wünscht sich hier eine klarere Trennung, denn ihre Erfüllung kann durchaus auch außerhalb des Jobs liegen.“ Dafür überzeuge diese Generation aber vor allem durch ihre digitale Früherziehung. Der virtuelle Raum, ebenso wie neue Medien und Technologien seien fester Bestandteil ihrer Lebensrealität. Die Expertin weiß: „Richtig gefördert kann das für Unternehmen ein echter Gewinn sein."

"War for Talents"

Was können Betriebe also tun, um beim "War for Talents" die Nase vorn zu haben? "Ganz wichtig ist zu verstehen, dass der Fachkräftemangel auch damit zusammenhängt, dass die Jungen zahlenmäßig unterlegen sind. Das bedeutet im Umkehrschluss: Gut ausgebildete Arbeitskräfte sind rar. Unternehmen sollten daher in ihr Employer Branding investieren und schon jetzt die Weichen für einen attraktiven Arbeitsplatz der Zukunft stellen", rät die Expertin. Und genau hier verweist sie auf das große Thema New Work: "Diese Konzepte zielen auf die Forderungen und Wünsche der kommenden Generationen ab. Veränderte Führungsstrukturen, die auch für junge Frauen attraktiv sind, flexible Arbeitszeiten und -plätze, Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit – das sind die Schwerpunkte, denen sich Unternehmen jetzt stellen müssen. Denn Loyalität ist längst keine Selbstverständlichkeit unter den Arbeitnehmenden mehr, sondern ein Privileg, dass sich Firmen in Zukunft erarbeiten müssen." (red)

Den Podcast finden Sie hier:

www.michaelaangerer.at/podcast

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