Bsoffene Gschichten, wer zahlt schafft an, gruscheln, Penthousesozialismus und Impfdurchbrüche sind einfach cringe

Julia Emma Weninger expressis verbis über das Verschwinden der saumseligen Landstreicher, Haderlumpen, Schwerenöter, Vetteln und honetten Grünschnäbel und was es mit Ninja-Pässen und gäistigen Geringverdienern auf sich hat. 

Der Mensch sollte in seinem gesellschaftlichen Leben für gewöhnlich einen Wortschatz verwenden, den er auch versteht. Das ist auch die Grundlage für das kollektive Gedächtnis. Die Sprache ist aber auch lebendig und dynamisch wie nie zuvor, spiegelt die aktuelle Gesellschaft wider und ist somit dem ständigen Wandel unterworfen.

Kulturelle Entwicklungen beeinflussen das Sprachgeschehen ebenso wie die gesellschaftlichen Veränderungen. So passiert es, dass Worte ihre herkömmliche Bedeutung verlieren, völlig aus der Mode fallen oder schließlich überhaupt verschwinden.

Was für ein Kokolores meinen Sie?

Ja, das zu ergründen geht wohl zu weit in die Kulturlinguistik hinein. Überhaupt sollte man wohlklingende Begriffe viel öfters verwenden. Man glaubt es kaum, aber vom Aussterben bedroht sind neben Paraplü, Trottoir, Landstreicher und Viadukt auch das Gabelfrühstück sowie der Fünfuhrtee, von Belzebub, Mumpitz und Backfisch erst gar nicht zu reden.

Statt einer Renaissance des guten bürgerlichen Wortschatzes kommt aber immer mehr proletuide Jugendsprache zum Einsatz. Nach "Niveaulimbo", "I bims" und "Gammelfleischparty" wurde jetzt "cringe" in Deutschland zum Jugendwort des Jahres gewählt. Wer es nicht kennt, der lese HIER.

So steht's im Duden

Sperenzchen machen braucht man jetzt aber keine mehr, denn die Jugend macht ihre Fisimatenten und hat ihren eigenen Slang entwickelt. Zu oft hört man dieser Tage gäistig (außerordentlich beweglicher Mensch, Schnelldenker), lit (Superlativ für super) und natürlich Geringverdiener, was den Loser schlechthin bezeichnet.

Man glaubt es kaum, aber derartige Schöpfungen haben hin und wieder sogar das Potenzial, in den Duden aufgenommen zu werden. Das Nachschlagewerk macht sich alle drei Jahre die Mühe, den Gebrauch und die Häufigkeit dieser Bezeichnungen zu analysieren.

Wer abstimmt, bestimmt mit

Es kann also jeder ganz bewusst zur Sprachentwicklung beitragen. Und neben seinem persönlichen Gebrauch auch über Wort- und Unwort des Jahres mitbestimmen: Denn die Gesellschaft für Österreichisches Deutsch sucht die Unwörter und Wörter 2021. 

Auch über den Spruch beziehungsweise Unspruch des Jahres kann man abstimmen : Alles gurgelt", "Was ist denn jetzt schon wieder passiert?" oder  "Wer zahlt schafft an! Ich liebe das!"?

Möge den Abstimmenden der glückliche Zufall zur Seite stehen, damit auch die Sprache weiterhin dem gedeihlichen Zusammenleben von Nutzen ist und das Jahr 2021 mit all seinen Wortschöpfungen nicht als Unjahr des Jahrhunderts in die Historie eingeht.

Abgestimmt werden kann auf www.oewort.at bis 29. November 2021. 

 


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  • Inseratenkorruption
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