"Angst macht nur, was unbekannt ist"

Gastkommentar von Ralf-Wolfgang Lothert, Mitglied der Geschäftsleitung und Director Corporate Affairs & Communication von JTI Austria.

Es ist nicht alles schlecht an dieser Pandemie, das muss auch einmal deutlich gesagt werden! Ungewöhnliche Umstände erforderten und erfordern nach wie vor außergewöhnliche Vorgehensweisen. Wir mussten uns da und dort aus unseren Komfortzonen begeben und Dinge anders machen, viele kreative Prozesse wurden in Gang gesetzt, die es unter normalen Umständen nicht geschafft hätten, sich Bahn zu brechen.

Und noch etwas haben wir mit aller Deutlichkeit gelernt: wie wichtig es ist, Informationen aus vertrauenswürdigen Quellen zu erhalten. Insbesondere, da es sich gerade bei Covid-19 um ein hochkomplexes Thema handelt, das Wissenschaftler auf der ganzen Welt beschäftigt. Problematisch dabei ist, dass nur ganz wenige von ihnen es auch beherrschen, ihren Forschungsinhalt verständlich zu vermitteln. Das bedeutet, wir sind auf eine Art Übersetzung angewiesen – und hier kommen die Wissenschaftsjournalistinnen und -journalisten ins Spiel. Ihre Aufgabe ist es, komplexe wissenschaftliche Inhalte so aufzubereiten und darzustellen, dass sie auch von Menschen ohne Vorkenntnisse, besonderem Interesse oder gar Hochschulabschluss im betreffenden Fach verstanden werden können.

Wir brauchen Sicherheit, wir brauchen Stabilität, wir brauchen Vertrauen

Das ist umso wichtiger, als Informationen, deren Herkunft unsicher ist und deren Bedeutung wir nicht ganz fassen, zu Verunsicherung und letztlich zu Gerüchten führen, die sich ja bekanntermaßen viel schneller und auch leichter verbreiten (lassen), als harte Fakten. Unsicherheit macht Angst, und das ist etwas, was uns in dieser schwierigen Situation am allerwenigsten weiterhilft. Wir brauchen Sicherheit, wir brauchen Stabilität, wir brauchen Vertrauen.

Als Partner der ersten Stunde der Anifer Journalismustage, die heuer schon zum 8. Mal stattgefunden haben, leistet JTI Austria hier einen wichtigen Beitrag. Ziel ist es, jungen Journalisten eine fundierte zusätzliche Ausbildung zu ermöglichen. Denn kritische und objektive Berichterstattung – egal in welchem Bereich – ist nicht weniger als ein wichtiges Instrument der Demokratie! Staaten, in dem die Menschen keinen offenen Zugang zu Medien haben, sorgen – außer im eigenen Land – ja eher selten für Positivschlagzeilen.

Seien Sie kritisch

Daher widmeten sich die 8. Anifer Journalismustage dem Thema Wissenschaftsjournalismus, um die Scheu vor dem "Elfenbeinturm Wissenschaft" zu nehmen und sich anhand von Positivbeispielen in die Welt der Forschung zu begeben. Ergebnis: Qualität ist Trumpf und es zahlt sich aus, Zeit – und gerne auch Humor! – in die Aufbereitung der Inhalte zu investieren, denn dann dringt sie auch durch und bleibt in Erinnerung.

Für mich war dies auch wieder einmal Anlass, mich mit dem eigenen Medienkonsum und den Quellen auseinanderzusetzen, aus denen ich meine Informationen beziehe. Folgende Learnings möchte ich auch Ihnen mit auf den Weg geben: Seien Sie kritisch, bleiben Sie neugierig, fragen Sie nach, denn es gibt noch viel zu lernen, zu entdecken und zu wissen.

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