Britisches Start-up erhielt im vergangenen Jahr das meiste Geld

EY Studie: 2019 war vorerst das letzte Rekordjahr für das europäische Start-up-Ökosystem.  

Von den fünf größten Finanzierungsrunden des vergangenen Jahres gingen vier an britische Jungunternehmen: Das inzwischen insolvente Internet-Satelliten-Startup One Web erhielt 1,1 Milliarden Euro, an das schwedische Batterie-Start-up Northvolt flossen 885 Millionen Euro, das britische FinTech Greensill Capital bekam bei zwei Finanzierungsrunden insgesamt knapp 1,3 Milliarden Euro. Die 500-Millionen-Euro-Finanzierung für FlixBus war im europäischen Vergleich die sechstgrößte Investition, die Finanzspritze von 428 Millionen Euro für GetYourGuide war die achtgrößte Finanzierungsrunde in Europa.In Österreich ist der Gesamtwert des Investitionsvolumens von 173 Millionen Euro auf 183 Millionen Euro gestiegen. Damit belegt Österreich Rang 15 im europäischen Vergleich.

Nach einem Finanzierungsrekord im vergangenen Jahr ist aufgrund der aktuellen Corona-Krise für das Jahr 2020 nun ein massiver Einbruch bei Start-up-Finanzierungen zu erwarten. 2019 stieg der Gesamtwert der Start-up-Finanzierungen in Europa im Vergleich zum Vorjahr um 46 Prozent auf 31,1 Milliarden Euro. Die Zahl der Finanzierungsrunden legte allerdings nur um ein Prozent auf 4.246 zu. Das sind Ergebnisse des Start-up-Barometers der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY. Die Studie basiert auf einer Analyse der Investitionen in europäische Start-ups. Als Start-ups werden dabei Unternehmen gewertet, die nicht älter als zehn Jahre sind. "2019 dürfte vorerst das letzte Rekordjahr für das europäische Start-up-Ökosystem gewesen sein", beobachtet Thomas Gabriel, Partner und Leiter Start-up bei EY Österreich. "Die Coronavirus-Pandemie wird zu deutlich sinkenden Investitionen führen. Außerdem sind bei vielen Unternehmen massive Umsatzausfälle zu erwarten. Damit ist diese Krise eine existenzielle Herausforderung für das europäische und auch das österreichische Start-up-Ökosystem."

Unterstützungsmaßnahmen und flexible Kapitalzugänge

Im Jahr 2020 dürften sowohl die Zahl der Deals als auch die investierten Summen deutlich sinken, erwartet Gabriel. Wie stark, hänge von der Intensität und Dauer der aktuellen Krise ab: "Niemand kann derzeit prognostizieren, wie lange die aktuelle Vollbremsung der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens andauert. Fest steht aber, dass das heimische Start-up-Ökosystem vor der größten Bewährungsprobe seiner Geschichte steht. Es braucht rasch Unterstützungsmaßnahmen und flexible Kapitalzugänge, sonst wird es zu einer starken Rückentwicklung der heimischen Start-up-Szene kommen." (red)

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