Mobilität ist in der Krise unverzichtbar

Gastkommentar von Christian Pesau, Geschäftsführer Verband der Automobilimporteure. 


Wie schon in der Vergangenheit braucht es leider oftmals eine Krise, um Berufe und Branchen vor den Vorhang zu holen, deren Stellenwert im Alltag häufig übersehen wird. Das betrifft nicht nur Supermarktmitarbeiter und Pflegepersonal, sondern auch Müllentsorger, Postbedienstete und andere Berufsgruppen, ohne die unser Leben – generell und insbesondere in Notsituationen – nicht funktionieren würde. Als absolut unverzichtbar erweist sich aktuell in dieser Zeit auch die Fahrzeugindustrie mit allen nachgelagerten Bereichen und Unternehmen. Für die Öffentlichkeit derzeit besonders sichtbar: der Lkw und die Berufskraftfahrer, ohne die die uneingeschränkte Lebensmittelversorgung und die Versorgung mit medizinischen Produkten nicht sichergestellt werden könnte. Auch auf Werkstätten und die vielen Einsatzfahrzeuge ist im Notfall nach wie vor Verlass. Darüber hinaus leistet der private Pkw, von vielen bereits totgesagt, unschätzbare Dienste in dieser schwierigen Zeit. Die Menschen fühlen sich in ihrem eigenen Fahrzeug zu Recht sicher und leisten ihren Beitrag zur Eindämmung der Krise, indem sie öffentliche Verkehrsmittel meiden.

Als Interessenvertretung der internationalen Fahrzeughersteller und Automobilimporteure plädieren wir seit jeher für ein sinnvolles Nebeneinander aller Verkehrsträger. Denn jedes Verkehrsmittel hat seine eigenen Stärken, die es in der jeweiligen Situation ausspielen kann. Leider vermissen wir diese Rationalität in „Normalzeiten“ häufig in der medialen und politischen Diskussion. Schließlich ist der Bedarf an einem funktionierenden Güter- und Individualverkehr auch nach der Krise gegeben.

Es passiert nur allzu oft, dass solche „Systemerhalter“ nach einer Krisenbewältigung schnell wieder in den Hintergrund geraten. Aber die Lieferung von Gütern muss auch weiterhin in ganz Österreich gewährleistet sein. Ebenso wird es auch weiterhin Österreicherinnen und Österreicher geben, die auf ihren eigenen Pkw angewiesen sind. Das betrifft nicht nur Pendler, sondern auch Personen mit eingeschränkter Mobilität, Familien etc. Die freie Wahl des Verkehrsmittels muss daher unbedingt weiterhin ermöglicht werden. Ein funktionierendes Nebeneinander von Schiene, Pkw, Lkw und Öffis ist nicht nur sinnvoll, sondern auch wesentlich für den Standort!

www.automobilimporteure.at


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