Finanzpolizei und Groß-Razzia bei Amazon Österreich

Verdacht auf gewerbsmäßige Schwarzarbeit

Amazon hat vor rund zwei Jahren in Großebersdorf sein erstes österreichisches Verteilzentrum eröffnet. Nun ist es in diesem zu einer Großrazzia durch 63 Beamte der Finanzpolizei gekommen, die Verdachtsmomenten in Sachen Schwarzarbeit auf den Grund gehen sollten. Ziel der Aktion soll Medienberichten zufolge aber nicht Amazon selbst gewesen sein, sondern mehrere Subfirmen, die für das Ausliefern der Pakete zuständig seien. In zwei Stunden wurden 36 Betriebe und 174 Dienstnehmer kontrolliert. 49 arbeitsrechtliche Verstöße  wurden dabei festgestellt. Einige der Leiharbeitsfirmen stünden zudem mit bis zu 385.000 Euro an offenen Steuern in der Schuld des Finanzamts, schreibt orf.at.

"Wir sind gerne bereit, mit den Behörden zusammenzuarbeiten. Unsere Partner sind verpflichtet, sich an die geltenden Gesetze und den Verhaltenskodex für Amazon Lieferanten zu halten", lautet es in einer Stellungnahme von Amazon. Das Unternehmen setze sich insbesondere dafür ein, dass Lieferpartner ihre Mitarbeiter im Einklang mit geltendem Recht beschäftigen. "Wir ergreifen unverzüglich Maßnahmen gegen Partner, die diese Erwartungen nicht erfüllen", erklärte der Konzern nach der Razzia.

Publik wurde die Sache Insidern zufolge durch einen Zufall. Denn die Presse war im Rahmen einer Werksführung just zum Zeitpunkt der Razzia beim Onlinehändler zu Gast.

 Amazon-Chef ruft "Bezos Earth Fund" ins Leben

Unterdessen kündigte Jeff Bezos an, zehn Milliarden US-Dollar spenden zu wollen. Mit einem geschätzten Vermögen von rund 130 Milliarden Dollar (120 Milliarden Euro) ist Amazon-Chef Jeff Bezos der reichste Mensch der Welt. 7,7 Prozent davon – zehn Milliarden Dollar (9,3 Milliarden Euro) – will der Unternehmer jetzt für den Klimaschutz spenden.

In einem Instagram-Post kündigt Bezos an, zu diesem Zweck den "Bezos Earth Fund" ins Leben zu rufen, der im Sommer dieses Jahres offiziell starten soll. "Der Klimawandel ist die größte Gefahr für unseren Planeten. Ich möchte zusammen mit anderen sowohl bekannte Maßnahmen ausweiten, aber auch neue Wege erschließen, um die verheerenden Auswirkungen für diesen Planeten zu bekämpfen, den wir uns alle teilen", schreibt Bezos.

 
 
 
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Today, I’m thrilled to announce I am launching the Bezos Earth Fund.⁣⁣⁣ ⁣⁣⁣ Climate change is the biggest threat to our planet. I want to work alongside others both to amplify known ways and to explore new ways of fighting the devastating impact of climate change on this planet we all share. This global initiative will fund scientists, activists, NGOs — any effort that offers a real possibility to help preserve and protect the natural world. We can save Earth. It’s going to take collective action from big companies, small companies, nation states, global organizations, and individuals. ⁣⁣⁣ ⁣⁣⁣ I’m committing $10 billion to start and will begin issuing grants this summer. Earth is the one thing we all have in common — let’s protect it, together.⁣⁣⁣ ⁣⁣⁣ - Jeff

Ein Beitrag geteilt von Jeff Bezos (@jeffbezos) am Feb 17, 2020 um 10:00 PST

Zuletzt hatten Amazon-Mitarbeiter verstärkt Druck gemacht, dass das Unternehmen sich mehr im Kampf gegen den Klimawandel engagiert. Mehr als 350 Angestellte unterzeichneten im Januar einen Medium-Blog, in dem sie unter anderem Klimaneutralität bis 2030 fordern. Bezos selbst hatte vergangenen September angekündigt, dass Amazon bis 2040 klimaneutral sein werde. (jw/as)

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