Auf Tuchfühlung mit Robotern und Künstlicher Intelligenz

"Touch Tech" im Talent Garden widmet neuenTechnologien eigenes Event und bringt Interessierte in Dialog mit Experten.

Der medial bereits sehr überstrapazierte Begriff der Digitalisierung ist nur eine Dachbezeichnung für ein breites Spektrum an neuen Technologien und Errungenschaften, die unser Leben in allen Bereichen nachhaltig und in einem enormen Tempo verändern – eine Wahl bleibt uns dabei nicht. 

Die Reaktionen darüber reichen von Angst, Skepsis,Vorsicht und distanzierter oder gespannter Neugier bishin zu tiefem Interesse oder gar Begeisterung. Egal wie man als Individuum der Welt um künstliche Intelligenz, Robotik oder das Internet of Things gegenüber steht, befassen "müssen" wir uns wohl alle mit diesen Themen. Um wichtiges Wissen zu vermitteln und Robotics im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar zu machen, widmete Talent Garden diese Woche mit "Touch Tech | Robotics & AI" der Auseinandersetzung mit diesen Technologien einen gesamten Tag. Mehr als 150 Besucherinnen und Besucher nützten diese Möglichkeit.

Im Rahmen der Veranstaltung gab eine Expertenrunde in einem Pressegespräch Einblick in die aktuellen und künftigen Entwicklungen von Künstlicher Intelligenz und Robotik: Petra Hauser, Country Manager Talent Garden Österreich, Rainer Will, Geschäftsführer Handelsverband, Thomas Gabriel, Partner von EY Österreich und Dimitrios Prodromou, CTO von Humanizing Technologies, beleuchteten gemeinsam die Chancen, aber auch Risiken von künstlicher Intelligenz und Robotik und erörterten, wie gesellschaftlich und politisch reagiert werden sollte.

Schlüsselelemente Spielregeln, (Aus-) Bildung und Aufklärung 

Unsere Wirtschaft und Gesellschaft wird durch Roboter und intelligente Algorithmen nachhaltig verändert. Diese werden den Menschen nicht ersetzen, sondern ergänzen und ihm mehr Entfaltungsmöglichkeiten geben. Automatisierung und Künstliche Intelligenz werden immer mehr "Handwork" und "standardisierbare Brainwork" übernehmen und den Menschen mehr Zeit für "Head Work" geben, so Thomas Gabriel.  Seiner Meinung nach brauche man schon heute einen offenen Dialog und Schulterschluss von Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft, um Einsatzpotenziale und Spielregeln von Robots und Künstlicher Intelligenz auszuloten und ein vernünftiges und kontrollierbares Miteinander zu schaffen.

"Exponentielle Technologien wie Künstliche Intelligenz, Robotics und viele mehr sind bereits im Alltag jedes Österreichers und jeder Österreicherin angekommen. Bereits 450.000 Alexas, Google Homes etc. sind in Österreich im Einsatz, 30.000 Konsumenten haben bereits über diese Devices Produkte bestellt. In gewissen Bevölkerungsschichten sind neue Technologien jedoch unbekannt, wenn nicht sogar angstbesetzt. Damit wir einen für uns passenden, einen menschen-zentrierten und vor allem inklusiven Umgang mit neuen Technologien sicherstellen, brauchen wir Bildung, Ausbildung, Aufklärung und vor allem einen multidisziplinären Dialog", so Petra Hauser. Mit Angeboten wie der Talent Garden Innovation School möchte Talent Garden Viennadazu einen Beitrag leisten. 

"Wir brauchen eine Revolution, keine Evolution"

"Wir brauchen eine Bildungsrevolution, eine Bildungsevolution ist zu wenig", stimmte Rainer Will Hauser zu. Zur Veränderung von Handel und Konsum erklärte der Geschäftsführer des Handelsverbands: "Wir erleben gerade den Beginn einer neuen Ära, einer neuen Wirtschaft des vernetzten Einkaufens. Neue Technologien ermöglichen uns Konsum in jeder Lebenslage. Darauf muss der Handel reagieren. Bei aller Technik-Euphorie dürfen wir aber regulative und ethische Komponenten nicht vergessen. Entscheidend ist, dass der Mensch auch in Zukunft im Mittelpunkt des Treibens bleibt."

Dimitrios Prodromou, dessen Unternehmen unter anderem Software für den humanoiden Roboter Pepper entwickelt, erklärte, dass Roboter bereits Teil unseres täglichen Lebens seien. "Unsere Aufgabe ist es, den Human-Faktor zu integrieren und Roboter damit gesellschaftsfähig zu machen." Pepper etwa wecke durchaus Emotionen und könne leicht Vertrauen gewinnen. Aus der Praxis nannte Prodromou Beispiele, wo Roboter dem Menschen als Assistent bereits dienen und unterstrich, dass Roboter kein Ersatz, sondern Ergänzung für den Menschen seien.

Kritische Auseinandersetzung fördern

Einig waren sich die DiskutantInnen darin, dass Österreich und Europa bei der Weiterentwicklung der Technologien und deren Einsatz das Ruder selbst in die Hand nehmen müssen und sich nicht von Entwicklungen aus USA oder China überrollen lassen sollten. So seien politische Entscheidungen notwendig, wie mit personenbezogenen Daten, die von Unternehmen gesammelt werden, umgegangen wird.

Eindrücke von der "Touch Tech" im Talent Garden finden Sie in unserer Fotogalerie. (red)

www.talentgarden.org

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