Brite bietet Führungen durch "hässliches Wien" an

Die "Vienna Ugly Tour" zeigt den "schlechten Geschmack" und die architektonischen Sünden der Stadt.

Wien wurde heuer zum zehnten Mal in Folge zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt, nicht zuletzt auch weil die Bundeshauptstadt durch großartige architektonische Perlen und historische Gebäude besticht. Jahr für Jahr pilgern abertausende Touristen nach Wien, um sich selbst ein Bild von der viel gerühmten Metropole zu machen. Aber Licht, da auch Schatten, und so hat auch Wien seine nicht ganz so hübschen Seiten – und auch die werden Touristen und Interessierten nun gleichermaßen durch eine Stadtführung der anderen Art nahe gebracht.

Der Brite Eugene Quinn rief die "Vienna Ugly Tour" vor vier Jahren vor dem Hintergrund der hiesigen Austragung des Eurovision Song Contests ins Leben: "Die Vienna Ugly Tour wurde vor vier Jahren anlässlich des Eurovision Song Contests gegründet. Denn was ist der Song Contest? Es ist schlechter Gesang, schlechter Tanz und eine schlechte Repräsentation der eigenen Nation. Und ich wollte zeigen, dass auch Wien selbst sehr schlechten Geschmack hat, um ein bisschen mit dem Image der Stadt zu spielen – und auch, um eine Debatte anzuregen", so Quinn.

"Straßenkabarett" in Müllmänner-Hosen

Durch die Debatten hat sich die Tour seit ihrem ersten Durchgang auch sehr verändert: Eugene Quinn, der seine Touren in den schreiend orangen Arbeitshosen der MA48 abhält, lässt vor jedem Gebäude die Teilnehmer abstimmen, ob sie das Gebäude als hässlich empfinden oder nicht. Dadurch seien im Laufe der Zeit bereits einige der vermeintlichen Architektursünden wieder ausgeschieden, da sie als "nicht hässlich genug" empfunden wurden. 80 Prozent der Tourteilnehmer sind Wiener, das Ziel der "Vienna Ugly Tour" sei es, neben dem Anregen von Debatten und einem unterhaltsamen Austausch auch dazu anzuregen, "frühere Fehler nicht noch einmal zu machen", so der Brite.

Tourdaten und die Möglichkeit zur Anmeldung zur nächsten "Vienna Ugly Tour" finden sich auf der von Eugene Quinn gegründeten Raumgestaltungsplattform "Space and Place". (rb)

www.spaceandplace.at/vienna-ugly

Der Standard war bei der "Vienna Ugly" - Stadtführung mit dabei: sie zeigt Wien nicht von seiner Schokoladenseite, sondern gezielt architektonische Sünden. 

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