Die ersten Roboter werden schon entlassen

expressis verbis von Alexander Schöpf.

Das "Henn na Hotel" in Japan – das erste Hotel weltweit, dass rein von Robotern geführt wird – hat kürzlich seine ersten Robo-Mitarbeiter entlassen (LEADERSNET berichtete). Die meisten der zuletzt insgesamt 243 Roboter hätten mehr Aufwand als Nutzen bereitet. Denn so beliebt die nichtmenschlichen Angestellten bei den Gästen waren, so schwierig seien sie zu händeln. Auf spezifische Fragen der Gäste hätten die Roboter etwa nur mit Floskeln geantwortet. Zum Teil mussten die Roboter deshalb durch Menschen ersetzt werden.

Diese Meldung ist natürlich ein äußerst schwerer Rückschlag für viele Unternehmer, die sich jetzt schon darüber beklagen, dass sie mit Mitarbeitern aus Fleisch und Blut ähnliche Probleme haben. In Österreich dürfte die Nachricht aber noch für keine grauen Haare sorgen, denn einer Studie der BCG Gamma – einer Tochter der Boston Consulting Group – zufolge, passt die österreichische Mentalität ohnehin nicht zur Roboterzukunft. Die heimische Wirtschaft schneidet bei der Anwendung Künstlicher Intelligenz nämlich eher schlecht ab.

Nichtsdestotrotz werden wir uns mit Themen wie Robotern, Automatisierung und Künstlicher Intelligenz eingehend beschäftigen müssen, da sie einschneidende gesellschaftliche Einschnitte mit sich bringen werden. Der Beratungskonzern PwC hat vergangenes Jahr in einer Studie festgestellt, dass in Österreich bis Mitte der 2030er-Jahre 34 Prozent der Arbeitsplätze von Automatisierungsprozessen bedroht sind. Tatsächlich ist dies mit großer Wahrscheinlichkeit der größte Einschnitt in die herrschenden wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse seit der industriellen Revolution.

Deshalb ist gerade die Politik gefragt, sich früh genug mit diesen Szenarien zu beschäftigen und entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, die dafür sorgen, dass diese Entwicklung zu keiner gesellschaftlichen Katastrophe führt. Im Moment scheinen nicht wenige Regierungen aber eher ein Augenmerk darauf zu richten, uns wieder in die 1960er und 70er Jahre zurückzukatapultieren. Das wird aber niemanden davor bewahren, dass die Zukunft irgendwann zur Gegenwart wird und dann könnte es zu spät sein, Lösungen für Herausforderungen zu finden, um die wir uns jetzt schon kümmern müssten.

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