Atradius Studie: "Keine Zahlungsmoral in Österreich"

Das Zahlungsverhalten im österreichischen Firmengeschäft hat sich rapide verschlechtert.

Im Zeitraum der vergangenen zwölf Monate ist der Anteil von Zahlungsverzögerungen im Alltagsgeschäft heimischer Unternehmen merkbar angestiegen. Das aktuelle Zahlungsmoralbarometer des internationalen Kreditversicherers Atradius zeigt, dass der Anteil der österreichischen Firmen, deren Kunden im letzten Jahr mit Zahlungen säumig wurden, von 91,5 Prozent auf aktuell 95 Prozent gestiegen ist.  Dieser Trend betrifft sowohl Transaktionen im In-als auch im Ausland, besonders auffällig sei die gesunkene Zahlungsmoral innerhalb Österreichs.

"Die Verschlechterung des Zahlungsverhaltens spiegelt die angespannte Liquiditätssituation von zahlreichen Unternehmen in Österreich wider", erläutert Atradius-Generaldirektor Franz Maier, zuständig für Österreich, Ungarn und Südosteuropa. "Viele Abnehmer versuchen, ihre finanzielle Lage auf Kosten der Lieferanten zu verbessern, in dem sie Zahlungen hinauszögern. Das wiederum belastet die Liquidität auf Lieferantenseite."

Lieferanten ziehen Konsequenzen

Viele Lieferanten reagieren auf die sinkende Zahlungsmoral ihrer Abnehmer mit einer restriktiveren Vergabe von Lieferantenkrediten und verschärfen ihre Maßnahmen bei der Eintreibung ihrer Forderungen, beispielsweise mit der Verkürzung des Zahlungsziels. Das Geschäft von B2B-Unternehmen in Österreich leiden unter diesen Umständen wie kaum ein anderes Land in Europa, so die Ergebnisse des Atradius Zahlungsbarometers: nur 38 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, dass verspätete Zahlungen in den letzen zwölf Monaten keinerlei Auswirkungen auf ihr Geschäft hatten, 20 Prozent gaben an, besonderen Aufwand nur Korrektur ihres Cashflows aufgrund verspäteter Zahlungseingänge betreiben zu müssen. 23 Prozent der Befragten benötigten zusätzliche Zahlungsmittel infolge überfälliger Außenstände.

Das aktuelle Atradius Zahlungsbarometer für Westeuropa erhebt Informationen über das Zahlungsverhalten im Firmengeschäft aus rund 3.000 Unternehmen in 13 Ländern. Die komplette Studie kann hier heruntergeladen werden. (red)

www.atradius.at

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