Die Uhrentrends des Jahres

Smartwatches haben weiterhin eine niedrige Relevanz, in England boomen derzeit güldene Zeitmesser und auch Farbe steht hoch im Kurs.

In den vegangenen Wochen haben die Uhrenhersteller offiziell eine neue Saison eingeläutet und die wichtigsten Neuheiten des Jahres vorgestellt. Was sich Uhrensammler in diesem Jahr von den Herstellern am meisten wünschen, darüber sind sich die Uhrenfans aus der Watchmaster-Community einig.

Neue Modelle und Kollektionen stehen bei den Wünschen auf dem ersten Platz, auf dem zweiten Platz landen limitierte Editionen, Platz drei belegen alternative Material- und Farbvarianten eines Modells. Zu diesem Ergebnis kam es jetzt bei der aktuellen Befragung der Watchmaster-Community in Deutschland, Frankreich und England. "Der Marketing-Coup, den die Swatch Group mit der MoonSwatch landen konnte, zeigt das starke Interesse der Uhren-Community an neuen kreativen Ansätzen und Produkten", sagt Tim-Hendrik Meyer, CEO bei Watchmaster.

Mit über 4.000 Modellen ist das Unternehmen einer der Hauptakteure Europas im Handel mit zertifizierten und gebrauchten Luxusuhren. Neben einer großen Auswahl an Luxusuhren von namhaften Herstellern umfasst das Angebot zudem begehrte Sammlerstücke und seltene Vintagemodelle.

Größter Trend: Kreative Gestaltung von Uhrenblättern

Der dritte Platz spielt bei den Trends für das Uhrenjahr 2022 die größte Rolle, denn hier sehen die Befragten das meiste Trend-Potenzial. Laut den Antworten wird es mehr farbige und/oder kreativ gestaltete Lünetten und Ziffernblätter geben, zum Beispiel mit Farbverläufen oder spezielle Farben wie Türkis oder Violett. Diese Einschätzung hat sich prompt auf den beiden großen Uhrenmessen, der Watches and Wonders und der Inhorgenta, bestätigt. Die Hersteller haben sich in Farbe und Kreativität gegenseitig übertroffen.

Modelle aus Gold

Außerdem sollen Stahlmodelle weiter an Bedeutung gewinnen, aber auch goldene Modelle sollen kommen. "In den letzten zwei Jahren hat sich die Nachfrage nach goldenen Uhrenmodellen verdoppelt. Gold als Material ist wieder en vogue, ein Trend, der sich basierend auf unserer Umfrage noch verstärken wird", so Meyer. "Seit dem Verkauf der Tiffany Blue Nautilus für 6.5 Millionen Dollar im Dezember vergangenen Jahres sind farbige Ziffernblätter der Verkaufsrenner schlechthin." Geht es um den Besitz einer Golduhr sind übrigens die englischen Befragten auf der Spitzenposition: Hier gaben 40,8 Prozent an, eine Golduhr zu besitzen, gefolgt von den Deutschen mit 36,5 und den Franzosen mit 27,2 Prozent. Alle drei waren sich dann aber mit einem Wert von um die 60 Prozent einig, dass sie nicht planen, in nächster Zeit eine Golduhr zu kaufen.

Uhrengöße

Interessant bei der Frage nach möglichen Trends war auch, dass die Uhrengröße in beide Richtungen eine Rolle spielen wird. Hier wird von den Uhrenliebhabern vermutet, dass es eine Rückkehr zu kleineren und flacheren Uhrengehäusen auf der einen Seite, aber auch größere Modelle auf der anderen Seite geben könnte.

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist für rund 15 Prozent der Befragten in allen drei Ländern wichtig und landet bei den Wünschen an die Uhrenhersteller eher im Mittelfeld. Bei den Trends wurden Vermutungen zu nachhaltigen Gehäusen aus Recyclingmaterial geäußert. "Während die Nachhaltigkeit der verwendeten Materialien bei der Uhrenherstellung noch wenig Resonanz bei unserer Community erzeugt, erkennen wir einen klaren Trend hin zu Certified Pre-Owned", berichtet der CEO. "Gerade unsere junge Kundschaft erkennt den Mehrwert unseres Circular Economy Ansatzes und präferiert im Sinne der Nachhaltigkeit oft den Kauf einer wieder aufbereiteten statt einer neuen Uhr."

Lieber klassisch als smart

Zum Thema Smartwatches gibt es zwei Ausprägungen: Die Community sieht zwar Smartwatches als Trend an, hier auch Modelle, die besonders hochwertig und luxuriös sind. Allerdings landete die Smartwatch bei der Frage nach den Wünschen an die Hersteller in allen drei Ländern auf dem letzten bzw. vorletzten Platz. Das heißt wohl so viel, dass die Uhren-Community zwar anerkennt, dass die Smartwatch nicht aufzuhalten ist, die persönlichen Vorlieben doch eher bei klassischen Chronographen verbleiben. (red)

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