Jaeger-LeCoultre zollt dem Kirifuri Wasserfall Tribut

Künstlerische Traditionen von Ost und West treffen aufeinander. 

1931 präsentierte Jaeger-LeCoultre einen Zeitmesser, der zu einem Designklassiker des 20. Jahrhunderts avancieren sollte: die Reverso. Die für die harten Bedingungen des Polospiels entwickelte Uhr mit den schlanken Linien des Art-Déco und dem einzigartigen Wendegehäuse ist eine der charakteristischsten Uhren aller Zeiten. In neun Jahrzehnten wurde die Reverso immer wieder neu erfunden, ohne je ihre Identität aufzugeben. Heuer wird sie im Rahmen des kulturellen Austausches zwischen Asien und Europa als Reverso Tribute Ename l aufgelegt.

Die Gehäuserückseite vereint die europäische Handwerkskunst mit der japanischen Kunst in einer Miniaturmalerei aus Email und zeigt eine getreue Nachbildung eines Holzschnitts des Kirifuri Wasserfalls, den Katsushika Hokusai in den frühen 1830er-Jahren angefertigt hat. Der im Westen berühmte, japanische Künstler (etwa 1760–1849) war ein sehr produktiver Illustrator, Grafiker und Ukiyo-e-Künstler. Zu besonderem Ruhm gelangte er in seinen Achtzigern durch seine monumentale Holzschnittreihe 36 Ansichten des Berges Fuji, zu der auch "Die große Welle vor Kanagawa" (Kanagawa oki nami ura) gehört, eines seiner weltweit berühmtesten Werke. Als Hommage an dieses Kunstwerk hat Jaeger-LeCoultre 2018 eine limitierte Reverso herausgebracht, ebenfalls mit einer Miniatur-Nachbildung aus Email

Das Werk Kirifuri

Der Kirifuri Wasserfall stammt aus der Serie Eine Tour zu den Wasserfällen der Provinzen, einer Reihe aus acht Holzschnitten mit Darstellungen von Wasserfällen, die der Künstler zwischen 1831 und 1833 in verschiedenen Regionen auf dem Kernland Japans, der Insel Honshu, besucht hat. Der neue Zeitmesser verkörpert nicht nur die Kreativität der Grande Maison und ihre Vision von der Kunst- und Kulturwelt, sondern stellt auch das Talent und die Geschicklichkeit der Kunsthandwerker unter Beweis, die im Atelier der Métiers Rares® (seltene Handwerkskünste) der Manufaktur JaegerLeCoultre arbeiten.

Die Verzierung erfolgte nach einem sorgfältig abgestimmten Verfahren, beginnend mit dem Gehäuseboden, und ist mit zahlreichen Herausforderungen verbunden, die diesem Kunstwerk eigen sind. Zu diesen Herausforderungen gehörte die Nachbildung eines Werks von 37 x 24,5 cm auf einer Fläche, die kaum ein Zehntel des Originals beträgt, wobei zugleich jedes Detail in perfekten Proportionen eingefangen werden sollte, darunter auch eine Gruppe winziger Menschen am Fuße des Wasserfalls.

Markante Farben

Um die Kraft und die Schönheit des 100 Meter den Hang hinab fallenden Wassers zum Ausdruck zu bringen, verwendete Hokusai für Kirifuri Wasserfall eine stärker ausgeprägte Perspektive und markantere Farben als in seinen vorherigen Werken. Die Emailleurin musste nicht nur dies perfekt nachbilden, sondern auch die Illusion eines Holzschnittes erzeugen, dessen Aspekt sich grundlegend von dem des Emaillierens unterscheidet. Eine besondere Herausforderung bestand darin, dass mehrfarbige Drucke die aufeinanderfolgende Verwendung mehrerer Holzschnitte erfordern – von denen jeder das Auftragen einer anderen Farbe ermöglicht – und hinzu kam noch die Nachbildung des Bokashi-Effekts der subtilen, abgestuften Farbnuancen, wie sie im Original zu sehen sind. Um diese Illusionen zu erzeugen, musste die Meisteremailleurin von Jaeger-LeCoultre ihre eigene Technik entwickeln.

Optischer Welleneffekt

Als künstlerisches Gegenstück zu der Miniaturmalerei auf dem Gehäuseboden ist das Zifferblatt mit einer ungewöhnlichen, wellenförmigen Guillochierung veredelt, die an die Bewegung von fließendem Wasser erinnern soll. Dieses Muster wurde von Hand gefertigt, mittels einer jahrhundertealten Drehbank, für die ein spezieller Nocken entwickelt wurde. Der optische Welleneffekt wird von den durchscheinenden Schichten aus leicht grünem "Grand Feu"-Email betont, dessen Farbton perfekt auf ein Detail der Malerei auf dem Gehäuseboden abgestimmt ist. Nach dem mehrfachen Brennen zur Herstellung der Email-Schichten, bestand die letzte Herausforderung in der sorgfältigen Anbringung der Indizes (für die kleine Löcher in die makellose Oberfläche des Emails gebohrt werden mussten) und dem Aufdrucken des Minutenrings.

70 Arbeitsstunden

Beim Emaillieren besteht immer das Risiko, dass der Brennvorgang die Farben auf unvorhersehbare Weise ändert. Daher waren für Vorder- und Rückseite der Reverso Tribute Enamel Hokusai viele Stunden der Recherche und des Testens erforderlich, um die Zifferblattfarbe perfekt auf die Malerei der Rückseite abzustimmen und sicherzustellen, dass die Malerei selbst den von Hokusai verwendeten Originalfarben entspricht. Zusätzlich zu diesen Stunden der Forschung nimmt allein die Guillochierung fünf Arbeitsstunden in Anspruch, gefolgt von acht Stunden für das Auftragen der Schichten aus transparentem, grünem Email. Für das Miniatur-Meisterwerk auf der Rückseite sind über 70 Arbeitsstunden erforderlich. (red)

www.jaeger-lecoultre.com