Jean-Claude Biver, der für den französischen Uhren- und Schmuck-Konzern LVMH die Schweizer Marken Hublot, Zenith und TAG Heuer führt, kann sich eine Zusammenarbeit mit E-Commerce Unternehmen gut vorstellen. Eine Kooperation mit Chronext steht im Raum: "Wir sprechen miteinander. Im Moment sind wir noch keine Partner, aber das kann kommen. Vielleicht investieren wir auch bei ihm. Wir sind nicht blind und müssen die neuen Ideen analysieren", so Biver. Gerade in durch die Konjunktur bedingten Krisen müsse man sich Neues einfallen lassen. Auch Jérôme Biard, Geschäftsführer der Marken Corum und Eterna, die beide zur chinesischen Holding Citychamp Watch & Jewellery gehören, setzt auf digitale Kanäle.
Neue Chancen
Stationärer- und Online-Handel seien nicht nur vereinbar, sondern gleichermaßen wichtig und ergänzen sich gegenseitig. Um die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen, werden eigene Läden der jeweiligen Marken, Multibrand-Geschäfte und der Online-Handel benötigt. "Alle drei vertragen sich", sagt Biver im ECO-Talk "Tickt die Schweizer Uhrenbranche richtig?" im SRF. Online als zusätzlicher Vertriebskanal eröffnet laut Biver Herstellern neue Möglichkeiten. Ein großer Vorteil des Online-Handel seien die Informationen, die der Hersteller über seine Käufer erfährt. Zudem werden überfüllte Lager verhindert. Aktuell verkaufen die meisten Marken zwischen drei und zehn Prozent online, in fünf Jahren werden es 30 Prozent sein.
Ein zentraler Punkt der Talk-Runde war auch eine faire Preisgestaltung. "Die Preisstruktur, die online durch Ebay etc. entstanden ist, bekommen sie nicht über Nacht weg. Der Online-Handel muss mit dem stationären Handel verbunden werden. Um Preis-Diskrepanzen loszuwerden, muss Distribution neu gedacht werden“, meint Philipp Man von der Chronext AG . "Die Uhrenindustrie braucht Partner, die die Distribution zentralisieren". (red)
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