„Ich kann das Krankjammern von Print nicht mehr hören“

| 28.05.2015

Die RMA-Vorstände Lassnig und Doppelhofer über den Relaunch von meinbezirk.at, wirtschaftlichen Erfolg und Höhen und Tiefen.

Georg Doppelhofer ist seit vergangenem Herbst neu im Vorstand der RMA (Regionalmedien Austria AG). leadersnet.at hat Doppelhofer und seinen Vorstandskollegen Stefan Lassnig zum Interview getroffen und sich mit ihnen über die Konsolidierungsmaßnahmen des Verlags, den Relaunch des Onlineauftritts und die Stärken von Print unterhalten.

leadersnet.at: Herr Doppelhofer, wie haben Sie sich in Ihrer neuen Position als Vorstand eingefunden?

Doppelhofer: Ich habe mich sowohl persönlich als auch beruflich sehr gut eingefunden. Hier gilt mein Dank auch Stefan Lassnig, der mich hervorragend in das Haus eingeführt hat. Wir haben bereits kurz nach meinem Einstieg einige Schritte getätigt, um vereinzelte Unternehmensbereiche zu konsolidieren und setzen diese auch heuer fort. Vergangenes Jahr war ein Jahr der Höhen und Tiefen, aber das haben wir mit strategischen Maßnahmen erfolgreich gelöst und das Jahr wirtschaftlich sehr gut abgeschlossen.

leadersnet.at: Welche Konsolidierungsmaßnahmen haben Sie konkret gesetzt?

Lassnig: Wir organisieren den Stellenmarkt neu, den wir letztes Jahr gestartet haben. Wir hatten ursprünglich versucht diesen Bereich in einem eigenen Unternehmen abzubilden. Diesen Weg werden wir aber nicht fortsetzen, sondern ihn wieder näher an die bestehenden, gut etablierten Marken heranführen. Das wird natürlich positive Kosten- und Umsatzauswirkungen haben. Daneben haben wir zwei Medien in Tirol – die Wörgler & Kufsteiner Rundschau und den Brennpunkt Schwaz – die außerhalb unseres österreichweiten Rings erschienen sind, eingestellt. Wir haben für diese beiden Produkte langfristig keine wirtschaftlich erfolgreiche Perspektive gesehen. Die beiden Zeitungen sind in den jeweiligen Bezirken parallel zu unseren dortigen Bezirksblättern erschienen und waren somit Konkurrenz im eigenen Haus.

Doppelhofer: Wir haben sowohl in kleineren als auch größeren Bereichen Strategieupdates durchgeführt, um zu schärfen, was unser Kerngeschäft ist und worauf wir uns in den nächsten vier bis fünf Jahren konzentrieren werden. Das Unternehmen steht aus heutiger Sicht sehr gut da. Dennoch ist es wichtig verantwortungsvoll zu handeln und sein Hauptaugenmerk auf die zukünftige Entwicklung zu legen. Aus diesem Strategieprozess sind einige Maßnahmenpakete und Projekte gestartet worden. Eines davon ist der Relaunch unseres Internetauftritts meinbezirk.at.

leadersnet.at: Wann wird dieser Relaunch genau umgesetzt?

Lassnig: Es handelt sich dabei um eines der größten Projekte in der RMA für 2015. Wir haben es in verschiedene Teilprojekte aufgespalten. Ende Mai wird es den sogenannten Re-Brush geben, bei dem die Seite optisch erneuert wird. Mit Herbst wird es dann ein Re-Design geben, wo wir in die Struktur der Seite eingreifen werden. Das ist nach fünf Jahren, seit es die Seite in dieser Form gibt, auch dringend notwendig. Wir erwarten uns natürlich einiges davon und für die lokalen Redaktionen bedeutet es, dass sie mehr Gestaltungsspielraum auf ihren regionalen Seiten bekommen. Auch unsere Lesereporter, die sogenannten Regionauten, werden weiterhin eine sehr wichtige Rolle spielen und auch für sie soll die Seite in Zukunft noch einfacher zu bedienen sein.

leadersnet.at: Wie wird die Jobbörse integriert?

Lassnig: Es wird eine Abrundung des kompletten Regionalangebotes sein und wir werden es mit dem Re-Design im Hebst implementieren. Die User werden dann regionale News, regionale Kleinanzeigen und regionale Jobs auf einen Blick haben. Auch wenn das Produkt nicht vordergründig national ausgerichtet ist, wird es für Kunden natürlich möglich sein, national zu buchen und die entsprechenden Anzeigen werden dann auf allen regionalen Portalen aufscheinen.

leadersnet.at: Im April haben Sie ein neues Kleinanzeigenportal gestartet. Hat der Relaunch Auswirkungen darauf?

Lassnig: Wir werden es im Zuge des Re-Brushes noch näher an meinbezirk.at heranführen. Es wird dann für den User keinen großen Unterschied mehr geben, ob er sich gerade die regionalen News oder eine Kleinanzeige anschaut. Im Printbereich haben wir bereits eine hohe Kompetenz im Kleinanzeigenbereich und diese Kompetenz wollen wir auch auf den digitalen Bereich übertragen. Der Leser muss die Möglichkeit haben, sich in seinem Lebensbereich bei uns umfassend informieren zu können.

Doppelhofer: Wir wollen abbilden, dass wir der Nahversorger in allen Bereichen sind – nicht nur auf gedrucktem Papier, sondern auch digital.

leadersnet.at: Obwohl das Ende von Print immer wieder angekündigt wird, scheint es der RMA sehr gut zu gehen.

Doppelhofer: Wir haben das letzte Jahr wirtschaftlich zufriedenstellend abgeschlossen und auch das erste Quartal 2015 war gut. Wir sind als Printgruppe sehr erfolgreich. Print ist in Österreich nach wie vor sehr stark und das muss auch anerkannt werden.

Lassnig: Wenn wir sagen, es geht uns gut, dann ist das kein reines Lippenbekenntnis. Wir hatten, wie bereits vorhin erwähnt, im letzten Jahr auch ein paar Höhen und Tiefen. Aber vor allem im vierten Quartal haben wir echt Schwung aufgenommen – und diesen Schwung haben wir in das neue Jahr mitgenommen. Ich kann das Krankjammern von Print nicht mehr hören. Natürlich gibt es Verlage, denen es nicht gut geht, aber deswegen eine ganze Branche schlecht zu reden, finde ich nicht richtig.

leadersnet.at: Befassen Sie sich auch mit dem Thema Bewegtbild?

Lassnig: In unseren Prioritäten steht Print an erster Stelle, da es unser Basismedium ist. An zweiter Stelle steht das Thema Digital. In der langfristigen Perspektive ist Video auch ein wichtiger Punkt. Hier haben wir bereits einige regionale Kooperationen, unter anderem mit dem ORF, andere Dinge machen wir auch selbst. In Salzburg haben wir etwa einen eigenen Redakteur, der vor allem Videobeiträge macht. Da probieren wir jetzt aus, wie sich das vermarkten lässt. Insgesamt funktioniert das schon sehr gut, was auch daran liegt, dass es ein hohes Vertrauen in unsere Marke gibt.

leadersnet.at: Wäre eine strategische Zusammenarbeit mit der R9-Sendergruppe interessant, die ja auch nur regionalen Content produziert?

Lassnig: Wir sind im Kontakt und haben auch schon einmal ein gemeinsames Angebot bei einem Kunden gelegt, wo wir die beiden Vorteile miteinander verbunden haben. Wir haben die hohe Reichweite, R9 hat den Bewegtbildcontent.

Doppelhofer: Wir beobachten natürlich was sich im Bewegtbildbereich tut, aber proaktiv gehen wir diesen Markt im Moment noch nicht an.

www.regionalmedien.at

RMA – Regionalmedien Austria AG

2009 von der Styria Media Group AG und der Moser Holding AG gegründet, steht die RMA AG österreichweit für lokale Nachrichten aus den Regionen. Die RMA vereint unter ihrem Dach insgesamt 129 Zeitungen der Marken bz-Wiener Bezirkszeitung, Bezirksblätter Burgenland, Niederösterreich, Salzburg und Tirol, meine Woche Kärnten und Steiermark, der Kooperationspartner Bezirksrundschau Oberösterreich und Regionalzeitungen Vorarlberg sowie acht Zeitungen der Kärntner Regionalmedien und den Grazer. Weiters bieten die Internet-Portale meinbezirk.at, woche.at und grazer.at auch im digitalen Bereich lokale und regionale Inhalte.

Print-Reichweite RMA: 48,9 Prozent / 3,54 Mio. Leser*
Online-Reichweite meinbezirk.at-woche.at: 18,5 Prozent / 1,132 Mio. Unique User**

* Quelle: MA 2014 (Erhebungszeitraum 01-12/14), Nettoreichweite RMA gesamt in Leser pro Ausgabe in Österreich 14 plus, max. Schwankungsbreite ± 0,8 %. RMA gesamt: bz-Wiener Bezirkszeitung; Bezirksblätter BGL, NÖ, SBG, TIR; meine Woche KTN, STMK; Kooperationspartner: Bezirksrundschau OÖ; Regionalzeitungen VBG; wöchentlich, kostenlos.
 
**Quelle: ÖWA Plus 4. Q. 2014, Unique User & Reichweite in % (Internetnutzer 14plus in Ö.) für meinbezirk.at-woche.at für einen ø Monat; Userzahl & Reichweite unterliegen einer Schwankungsbreite; meinbezirk.at-woche.at: ÖWA Plus Einzelangebot

RMA – Regionalmedien Austria AG

2009 von der Styria Media Group AG und der Moser Holding AG gegründet, steht die RMA AG österreichweit für lokale Nachrichten aus den Regionen. Die RMA vereint unter ihrem Dach insgesamt 129 Zeitungen der Marken bz-Wiener Bezirkszeitung, Bezirksblätter Burgenland, Niederösterreich, Salzburg und Tirol, meine Woche Kärnten und Steiermark, der Kooperationspartner Bezirksrundschau Oberösterreich und Regionalzeitungen Vorarlberg sowie acht Zeitungen der Kärntner Regionalmedien und den Grazer. Weiters bieten die Internet-Portale meinbezirk.at, woche.at und grazer.at auch im digitalen Bereich lokale und regionale Inhalte.

Print-Reichweite RMA: 48,9 Prozent / 3,54 Mio. Leser*
Online-Reichweite meinbezirk.at-woche.at: 18,5 Prozent / 1,132 Mio. Unique User**

* Quelle: MA 2014 (Erhebungszeitraum 01-12/14), Nettoreichweite RMA gesamt in Leser pro Ausgabe in Österreich 14 plus, max. Schwankungsbreite ± 0,8 %. RMA gesamt: bz-Wiener Bezirkszeitung; Bezirksblätter BGL, NÖ, SBG, TIR; meine Woche KTN, STMK; Kooperationspartner: Bezirksrundschau OÖ; Regionalzeitungen VBG; wöchentlich, kostenlos.
 
**Quelle: ÖWA Plus 4. Q. 2014, Unique User & Reichweite in % (Internetnutzer 14plus in Ö.) für meinbezirk.at-woche.at für einen ø Monat; Userzahl & Reichweite unterliegen einer Schwankungsbreite; meinbezirk.at-woche.at: ÖWA Plus Einzelangebot

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