Facebook-Konkurrent rüstet zum Angriff

| 30.09.2014

„Ello" ist komplett werbefrei, ohne Pornoverbot und Klarnamenpflicht. 

Das neue soziale Netzwerk begreift sich als Anti-Facebook für Auserwählte. Ello erinnert auf den ersten Blick an Twitter: Nutzerbeiträge sind öffentlich, es gibt aber zwei Feeds: Friends für Freunde und Noise für alles andere. Man kann Mitglieder per @ vor ihrem Nutzernamen erwähnen, ihre Postings kommentieren und weiterverbreiten.  Ello zeigt keine Werbeanzeigen und behauptet, dass man die Daten der Nutzer nicht an Dritte verkaufen wird. Jeder, der sich bei Ello anmeldet, kann angeben, dass er nicht durch Googles Analyseinstrumente überwacht werden will, wenn er die Seite besucht. Ello respektiert auch Pseudonyme und Nicht-Tracking-Einstellungen von Internetbrowsern.

Auf Einladung

Man kann dem Netzwerk kostenlos beitreten – allerdings befindet es sich noch im Beta-Modus. Wer mitmachen möchte, muss sich eine Einladung von jemandem zuschicken lassen, der bereits Mitglied ist. 31.000 Neumitglieder registrieren sich derzeit pro Stunde auf der Website, deren Name die Abkürzung des Worts Hello ist.

Kreiert wurde das Netzwerk von einer kleinen Gruppe von Künstlern und Designern. "Lasst uns doch eine eigene Seite gründen und wir laden unsere Kumpels dazu ein", sagte Paul  Budnitz, Gründer von Kidrobot, zu seinen Bekannten. Unklar ist, wie sich Ello nun eigentlich finanzieren will. Bisher wurde nur eine kleine Gebühr für die Freischaltung einiger Zusatzfunktionen ins Gespräch gebracht. Dies dürfte aber kaum ausreichen, um die Kosten zu decken. Zudem kam mit der Medien-Aufmerksamkeit auch eine zuvor nicht beachtete Investition wieder ans Licht, die die Ello-Gründer in ihren Ankündigungen unerwähnt ließen. Der Risikokapitalgeber FreshTracks steckte 435.000 Dollar in das Netzwerk. (jw)

www.ello.co

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